kulturtipp: Wie hat sich euer Leben verändert, seit ihr im Februar drei Swiss Music Awards gewonnen habt?
Leduc (Luc Oggier): Das Team ist gleich geblieben, egal, ob mit oder ohne Steine. Am meisten verändert hat sich die Aussensicht.
Mit dem Album «Zucker fürs Volk» habt ihr neue Fans gewonnen. Welches ist das grösste Zückerchen, das ihr bekommen habt?
Die Live-Konzerte, bei denen wir das Publikum teils lauter hören als unsere Stimmen. Da kommt die Liebe am direktesten zurück. Deshalb sind wir wohl süchtig nach diesen Konzerten. Sie sind unsere Droge.
Wie viel Zucker habt ihr gebraucht, bis das Album fertig war?
Da ich kein Zuckriger bin, esse ich kaum Desserts. Wir haben uns während der Produktionszeit gesund ernährt, mit Produzent Dodo Yoga gemacht und viel Wasser getrunken. Das tut einem sehr gut, wenn man während der Produktion eines Albums nächtelang in irgendwelchen Kellern sitzt. Wenn es uns körperlich schlecht gegangen wäre, hätten wir unsere Emotionen nicht wie gewünscht rüberbringen können.
Wie meistert ihr den Festivalsommer?
Die Musik wird zum Alltag. Um die etwa 30 Konzerte zu überstehen, müssen wir gut zu uns schauen. Das Schöne an unserem Lebensstil ist, dass es Phasen gibt, in denen die Musik dominiert; das ist im Sommer der Fall.
Steht ihr im Sommer zwischendurch auch mal selbst im Publikum?
Wir haben über einige Konzerte diskutiert, die wir besuchen möchten. Es gibt vieles, das wir von grossen Live-Acts wie Stromae oder Seeed in Sachen Bühnenshow lernen können. Wir lassen uns inspirieren.
Gibt es einen Event, auf den ihr euch ganz besonders freust?
Ja, das «Moon and Stars» auf der Piazza Grande in Locarno. Da der Spielraum für Deutschschweizer Musiker etwas beschränkt ist, finden wir es schön, diesen im Tessin ausloten zu können. Auch wenn das Publikum dort vielleicht grösstenteils aus der Deutschschweiz stammt.
Habt ihr euch überlegt, wie ihr Tessiner an euer Konzert locken könntet?
Wir lernen nicht extra Italienisch in der Migros Klubschule. Aber unsere Texte sind häufig von Lautmalerischem geprägt, bei dem wir zwischen verschiedenen Sprachen hin und her wechseln können. Vielleicht machen wir im Hinblick auf Locarno dasselbe mit italienischen Worten.
Lo & Leduc
Zucker fürs Volk
(Bakara Music 2014).
Schmittner Openair
Sa, 20.6., 19.30 Schmitten FR
www.lo-leduc.ch