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Flächenmässig zwar doppelt so gross wie die Schweiz, hat Österreich aber kaum mehr Einwohner. Doch die Alpenrepublik scheint über einen ungleich fruchtbareren Kreativboden zu verfügen. Haben Mozart oder Schönberg von Salzburg und Wien aus mit ihrer Musik die Welt erobert, schafften dies Elfriede Jelinek und Peter Handke mit ihren Texten: Beide wurden mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Nicht minder bekannt waren Thomas Bernhard oder Friederike Mayröcker.
Wer aber erinnert sich an Marie von Ebner-Eschenbach, die mit subtilen Erzählungen die deutschsprachige Literatur des 19. Jahrhunderts prägte? Wer kennt noch Hertha Pauli, die mit Joseph Roth und Ödön von Horváth befreundet war und als Kinderbuchautorin bekannt wurde? Im US-Exil dann verarbeitete sie den «Anschluss» Österreichs ans Deutsche Reich literarisch.
Pauli zählt zu jenen vergessenen Stimmen, denen Michael Luisier in seiner «Passage»-Sendung nachgehen will. Im Gespräch mit Literaturkritikerin Daniela Strigl aus Wien und Autor Karl-Markus Gauss aus Salzburg geht er auf Entdeckungsreise durch die österreichische Literaturgeschichte der letzten 100 Jahre. Anlass ist die Leipziger Buchmesse, wo Österreich dieses Jahr Gastland ist.
Passage: Österreichische Literatur von der Wiener Moderne bis heute
Fr, 28.4., 20.00 / So, 30.4., 15.00 SRF 2 Kultur
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