«Lieder schreiben ist meine Medizin»
Tiziano Zandonella aus Sion hat letztes Jahr als «Yellow Teeth» sein erstes Album «Night Birds» herausgegeben. Der 27-jährige Lehrer gastiert an der Solothurner Kulturnacht.
Inhalt
Kulturtipp 09/2015
Melanie Riedi
kulturtipp: Ist «Night Birds» ein Experiment oder die Erfüllung eines lang ersehnten Traums?
Tiziano Zandonella: Es ist weder ein Experiment noch ein Traum, da ich zuvor schon einige Singles aufgenommen hatte. Mein Album ist mehr ein Abbild meiner Gefühle, meiner Musik. Ich wollte etwas zwischen Folk Music und Americana aufnehmen.
Ihre Folksongs und der Bandname versetzen einen in den Wilden Westen. Wären Sie gerne Gold...
kulturtipp: Ist «Night Birds» ein Experiment oder die Erfüllung eines lang ersehnten Traums?
Tiziano Zandonella: Es ist weder ein Experiment noch ein Traum, da ich zuvor schon einige Singles aufgenommen hatte. Mein Album ist mehr ein Abbild meiner Gefühle, meiner Musik. Ich wollte etwas zwischen Folk Music und Americana aufnehmen.
Ihre Folksongs und der Bandname versetzen einen in den Wilden Westen. Wären Sie gerne Goldgräber gewesen?
Nein, ich denke nicht. Der Bandname entstammt Charles Bukowskis Buch «Hollywood». Ich habe mich zufällig dafür entschieden. Die Lieder meines Albums scheinen für mich weit entfernt vom Wilden Westen. Ich weiss nicht, warum immer alle daran denken, wenn sie meine Lieder hören.
Sie haben eine Schwäche für englische Texte. Welchem Vorbild eifern Sie mit Ihren Songs nach?
US-amerikanische Schriftsteller sind wichtig für meine Texte. Aber auch Poeten wie Pablo Neruda, Blaise Cendrars oder William Blake haben einen grossen Einfluss auf meine Lieder. Alles Werke, die ich während der letzten Jahre gelesen habe.
Wo lassen Sie sich für Ihre Songtexte inspirieren?
Meine Gefühle sind ein Teil der Texte. Ich schreibe immer am Abend oder in der Nacht – bei einem Glas Rotwein oder einem Bier. Ich erinnere mich an Erfahrungen und Erlebnisse. Dann suche ich Worte für all die Gefühle und stelle mir eine Geschichte dazu vor. Manchmal klappt es, manchmal nicht.
Sie singen von Heiligen, Sklaven und dunklen Ufern – eine Ballade ist melancholischer als die andere. Woher kommt das?
Ich habe mir lange Gedanken darüber gemacht, als ich meine Masterarbeit über US-amerikanische Songtexte geschrieben habe. Wahrscheinlich ist das so, weil Balladen dieselben Rhythmen und Intonationen wie Menschen haben. Sie schlagen wie ein Herz – man kann mit Balladen Emotionen weitergeben.
Was möchten Sie in den nächsten Jahren musikalisch erreichen?
Ich hoffe, dass ich noch viele Lieder schreiben kann. Denn das ist Medizin für mich. Und ich möchte viel Spass mit meinen Musikern haben. Nächsten Januar werden wir ein neues Album aufnehmen. Es ist schon fast alles bereit!
Konzerte
Sa, 25.4., 18.00/19.00/21.00/22.00
Altes Spital Solothurn (Kulturnacht Solothurn)