Lesungen: Die Kunst der Miniatur
Judith Keller stellt ihre sprachspielerische Kurzprosa im neuen Band «Ein Tag für alle» vor.
Inhalt
Kulturtipp 19/2024
Babina Cathomen
«Belda weiss, dass sie eine Person ist, die ihr erst einmal jemand nachahmen muss. Solange das niemand tut, fühlt sie sich verpflichtet, weiterzumachen wie bisher.» So kurz und knackig sind manche von Judith Kellers Miniaturen in ihrer neusten Sammlung von Kurzprosa, die sich durch Sprachwitz und Sinn fürs Dadaistische auszeichnet. Die in Zürich lebende Schwyzerin scheint ihre Mitmenschen ganz genau zu beobachten, zieht ihre Schlüsse und packt sie in aberwitzig...
«Belda weiss, dass sie eine Person ist, die ihr erst einmal jemand nachahmen muss. Solange das niemand tut, fühlt sie sich verpflichtet, weiterzumachen wie bisher.» So kurz und knackig sind manche von Judith Kellers Miniaturen in ihrer neusten Sammlung von Kurzprosa, die sich durch Sprachwitz und Sinn fürs Dadaistische auszeichnet. Die in Zürich lebende Schwyzerin scheint ihre Mitmenschen ganz genau zu beobachten, zieht ihre Schlüsse und packt sie in aberwitzige, poetische Perlen.
Daraus resultieren herrlich absurde Sätze wie «Anstatt die Nüsschen aus der Hand, frass sie die Fresken von der Wand». Judith Keller stellt ihr Buch unter anderem am Festival für kurze Formen im Garten des Aargauer Literaturhauses vor. Dort sind auch Autorinnen wie Anaïs Meier oder Jessi Jezewska Stevens zu Gast, die der Kunst der Miniatur frönen.
Judith Keller
Di, 10.9., 19.30
Hotel Schweizerhof Luzern
Mo, 30.9., 19.00
Sogar Theater Zürich
Festival für kurze Formen
Fr, 13.9., 19.45
Aargauer Literaturhaus Lenzburg