In ihrer Romantrilogie zur deutschen Nachkriegszeit setzt Ursula Krechel den ­im Nationalsozialismus Verfolgten ein bewegendes Denkmal. Im dritten Teil, «Geisterbahn», steht die Sinti-Familie Dorn im Mittelpunkt, die in Konzentrationslager verschleppt wird. Die grausamen Erinnerungen prägen ­die Überlebenden in der Nachkriegszeit. Im Trier der späten 40er-Jahre sind ­sie noch immer Demütigungen ausgesetzt, im Alltag treffen Opfer und Täter auf­einander – und das Grauen des Nationalsozialismus wird kollektiv verdrängt. 

Ein zweiter Erzählstrang handelt von den historisch verbürgten, in der KPD engagierten Geschwistern Torgau. Durch ihren Widerstand gerieten sie ebenso in die mörderische Maschinerie des Regimes. Die Autorin verwebt mehrere Erzählstränge und Zeitebenen zu einem eindrücklichen Epos. Für ihre Trilogie hat sie jahrelang in Archiven recherchiert. 

Lesungen
Mo, 26.11., 19.30 Stadtbibliothek Schaffhausen
Do, 6.12., 19.00 Aargauer Literaturhaus Lenzburg (im Anschluss: Essen mit der Autorin für Gönner des Literaturhauses)
Infos unter: www.aargauer-literaturhaus.ch