www.kunsthaus.ch (Zürich)
Das Kunsthaus Zürich empfängt seine Besucher mit einer auffallend schlank strukturierten Homepage. Optisch dominiert wird die Einstiegsseite, die ohne Scrollen auskommt, von wechselnden Bildbeispielen der aktuellen Ausstellung. Ein Klick auf das Sujet und man erfährt erste Details über das jeweilige Wer, Wann und Warum. Die vertikale Seitennavigation zeigt sich nur per Mouseover. Nützliches wie Öffnungszeiten platziert das Kunsthaus gut sichtbar mitten auf der Homepage. Der ebenfalls zentral angeordnete Link «Information» führt zu allem, was nicht direkt mit Kunst zu tun hat – etwa Eintrittspreise oder Anreise. Ein Fünftel der Textfläche ist allerdings Sponsoren-Links vorbehalten.
Übersichtlich und intuitiv nutzbar ist der Homepage-Kalender, der die Besucher ohne Umwege zur Veranstaltung des aktuellen Tages führt. Unter dem Link «Bibliothek» ist die Werksammlung für moderne Kunst zu finden. Hier kann man in einem Katalog mit rund einer Viertelmillion wissenschaftlichen Bänden online stöbern und die Werke später offline ausleihen. Praktisch: Wer Kataloge, Bücher oder Plakate erwerben möchte, kann sie – vor oder nach dem Museumsbesuch – im Onlineshop bestellen.
Witzig: Eine Webcam informiert im Zeitraffer über den Fortschritt auf der Kunsthausbaustelle – und dies seit Beginn der Arbeiten im August 2015.
www.kunstmuseumbern.ch (Bern)
Was gut gemeint ist, dient nicht unbedingt der Orientierung: Das Kunstmuseum Bern präsentiert auf seiner Homepage verschiedene Werke nebeneinander. Allerdings kommt erschwerend dazu, dass diese nicht einheitlich verlinkt sind. Der Einstiegstext führt wiederum zu einer anderen laufenden Ausstellung.
Hat sich dem Besucher das Mosaik aus Bildern und Texten einmal erschlossen, kann er über die Kalendersuche persönliche Freizeit- und Kunstangebote verknüpfen. Wermutstropfen: Der aktuelle Tag bleibt auch dann im Kalender markiert, nachdem man die Veranstaltungen an einem zukünftigen Termin herausgesucht hat. Ist das dem User erst einmal klar geworden, kann er sich wieder auf die schön bebilderten Ausstellungsbeschriebe konzentrieren. Die Navigationsleiste der Site liest sich zwar animierend. Was sich hinter den Begriffen wie «Sehen« und «Erfahren» genau verbirgt, muss man aber selber herausfinden. Ein Pulldown mit Subkategorien gibt es nicht. Positiv: Öffnungszeiten und Preise sind auf der Homepage gut erkennbar verlinkt. Am unteren Rand sind Adresse und Öffnungszeiten auch direkt angegeben.
Hinter «News» verbergen sich keine traditionell verfassten Neuigkeiten, sondern Social-Media-Plattformen. Punkto Aktualität sind Facebook & Co. allerdings keine Selbstläufer. Auch sie muss man laufend pflegen. Sonst passiert es einem, dass man am 9. Juni auf eine Veranstaltung des «heutigen» 7. Juni hingewiesen wird.
www.fondationbeyeler.ch (Riehen BS)
Erfrischend auf den Punkt gebracht erscheint die Homepage der Fondation Beyeler. Das Kunsthaus in Riehen BS bietet dem Besucher auf den ersten Blick «Das Wichtigste in Kürze» mit Links zu Öffnungszeiten, Preisen und Agenda. Auch Tickets kann man online kaufen.
Die Wortwahl der Site irritiert ab und an. So ist unter dem Link «Kommende Ausstellungen» bzw. «Vor-/Rückschau» eine bereits seit zwei Wochen laufende Ausstellung beschrieben. Die Kategorien, nach denen der User den Kalender «filtrieren» kann, tönen leicht behäbig und unscharf («Überblicksführung», «Themenführung»). Englisch-, französisch- und italienischsprachige Veranstaltungen sind unter der Kategorie «Expats» zusammengefasst. Ob sich da Tessiner oder Westschweizer angesprochen fühlen? Das Shopping hat für die Fondation Beyeler offenbar eine grosse Bedeutung. Führt doch der erste Homepagelink zu bestellbaren Postern, Katalogen und Accessoires.
Die Präsentation der Sammlung ist übersichtlich und nützlich: So sind alle Künstler alphabetisch aufgeführt und samt ihren Werken beschrieben. Auch kann der Besucher erkennen, ob das jeweilige Œuvre überhaupt ausgestellt ist, und es auf eine persönliche Favoritenliste setzen. Diese kann einem Freund geschickt oder – für den späteren Museumsbesuch – ausgedruckt werden.
www.rietberg.ch (Zürich)
Das Museum Rietberg in Zürich Enge zeigt Kunst aus Asien, Afrika, Amerika und Ozeanien. So divers die geografische Herkunft der Exponate, so zergliedert die Homepage des Museums. Unterhalb von zwei horizontalen Navigationsleisten bauen sich vier vertikale Inhaltsspalten auf. Da braucht das Auge einen Moment länger, um sich zu orientieren.
Immerhin befinden sich Öffnungszeiten, Preise und Lage gleich unter dem ersten Navigationslink «Ihr Besuch». Die Site mit ihren vielen Kategorien und Subkategorien fordert dem User einiges an Konzentration und Ausdauer ab. Hinzu kommen die kleine Schrift und der wenig webgerechte Schreibstil der Texte.
Praktisch: Am rechten Rand jeder Seite befindet sich eine schmale, vertikale «Agenda». Rote Striche signalisieren die Anzahl täglicher Veranstaltungen, die per Mouseover in einem Pop-up-Fenster einzeln erscheinen. Wer später ins Museum gehen möchte, muss etwas scrollen. Gut zu wissen, dass es unter dem gleichnamigen Navigationsbutton «Agenda» eine detaillierte Monatsübersicht gibt.
Auch für den Onlineshop des Museums Rietberg geht ein neues Fenster auf. Man kann also nicht per Back-Taste auf die Hauptseite zurück. Dies geschieht jedoch nicht bei jedem Link, was irritiert. Die Umrechnung der Preise in Dollar und Euro ist eine gute Idee, funktioniert aber nicht.
www.kunstmuseumbasel.ch (Basel)
Die Homepage des Kunstmuseums Basel ist sehr übersichtlich und nutzerfreundlich. So liefert schon der zweite, selbsterklärende Link («Besucherinformation») alle relevanten Infos zu Preisen, Zeiten und Anfahrt. In nächster Nähe sind die Links zu Ausstellungen, Sammlung und Shop («Buchhandlung») platziert. Topaktuelles wie Sonderöffnungszeiten während der Art Basel werden im sichtbaren Bereich der Seite platziert. Auch nach einem Veranstaltungskalender muss man nicht lange suchen. Die «Agenda» ist prominent in der horizontalen Navigation verlinkt und nach Räumlichkeiten und Veranstaltungen des laufenden Monats filterbar. Und: Als einziges der grossen Häuser bedient sich diese Website der Wirkung von Farben. So haben die Rubriken unterschiedlich gefärbte Titel und Texte, was die Navigation angenehm erleichtert.
www.kunstmuseumluzern.ch (Luzern)
Beim Kunstmuseum Luzern findet man auf der Website schnell die wichtigsten Informationen. Ein Grund dafür ist die aufklappbare Navigation am oberen Rand. Unter «Info & Kontakt»/«Besuch» finden sich Lage, Öffnungszeiten und Eintritt. Über die Breite der Homepage werden in grossen Lettern vier laufende Ausstellungen angeboten. Das jeweilige Werkbeispiel wird per Mouseover aktiviert. Das wirkt dynamisch und spricht an. Was heute und morgen läuft, zeigt ein auffällig blau unterlegter Kasten darunter. Weitere Veranstaltungen sind verlinkt und in einer übersichtlichen Agenda dargestellt.
Einen echten Onlineshop gibt es trotz des gleichnamigen Links nicht. Publikationen und Editionen können nur über einen Link bestellt werden.
www.kunsthauszug.ch (Zug)
Das Kunsthaus Zug hält es auf seiner Homepage mit optischen Gegensätzen. So raumgreifend und datenschwer die Sujets, so klein die weiss auf schwarz dargestellte Navigationsleiste. Auch die Überschriften der Homepage wirken befremdlich. Sie sind grau hinterlegt, aber nicht verlinkt. Schwerer als dieses optisch-funktionale Manko wiegt der Umstand, dass man nur eher zufällig darauf stösst, dass das Kunsthaus aufgrund des Ausstellungswechsels gegenwärtig geschlossen ist. Eine Information, die noch Tage nach der Eröffnung der neuen Ausstellung erscheint. Immerhin: Wer weit genug scrollt, findet unten auf der Homepage Infos wie Lage und Öffnungszeiten.
www.aargauerkunsthaus.ch (Aarau)
Die kürzlich neu gestaltete Homepage des Aargauer Kunsthauses wirkt im ersten Moment geradezu minimalistisch. Eine klassische Navigation scheint völlig zu fehlen, bis sie beim Klicken auf das «A*» dann doch wie zufällig aufklappt. Werkbeispiele aus Ausstellungen oder Sammlung laufen horizontal über die Homepage. Direkt darunter aufgeführt alle Infos zu Öffnungszeiten, Eintrittspreisen und Anfahrt. Sogar das aktuelle Wochenmenü des Museumscafés ist verlinkt. Etwas unauffällig in Anbetracht seiner Bedeutung ist der Link zum Veranstaltungskalender. Die Agenda ist über die nächsten drei Monate scrollbar. Auch ein Webshop ist integriert, «läuft aber aufgrund von technischen Gründen auf einer Subdomain», laut der Web- und Marketingzuständigen.