Krimi: Ermittlungen im Toggenburg
Eine Glocke als Mordinstrument in voralpiner Landschaft: Regula Stadlers Regionalkrimi «Tod auf dem Klangweg» ist beste Sommerlektüre.
Inhalt
Kulturtipp 14/2018
Frank von Niederhäusern
Wer das obere Toggenburg vom Wandern kennt, weiss um die trügerische Idylle der lieblichen Landschaft. Es drohen abrupte Wetterwechsel und eine zuweilen hinterhältige Topografie. Marie Riefener aber wird eine Installation des berühmten Klangweges zum Verhängnis: Eine grosse Glocke zertrümmert ihr den Schädel. Die Zürcher Privatdetektivin Liz Huber findet die Leiche der Ferienhausbesitzerin und erkennt sofort, dass die Glocke als Mordwaffe benutzt wurde.
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Wer das obere Toggenburg vom Wandern kennt, weiss um die trügerische Idylle der lieblichen Landschaft. Es drohen abrupte Wetterwechsel und eine zuweilen hinterhältige Topografie. Marie Riefener aber wird eine Installation des berühmten Klangweges zum Verhängnis: Eine grosse Glocke zertrümmert ihr den Schädel. Die Zürcher Privatdetektivin Liz Huber findet die Leiche der Ferienhausbesitzerin und erkennt sofort, dass die Glocke als Mordwaffe benutzt wurde.
Huber avisiert die Polizei und stellt eigene Nachforschungen an. Sie verlängert ihre Ferien und lernt Einheimische ebenso wie Feriengäste und Zugezogene kennen. Ein solcher ist der Biobauer Ueli Strässle. Er kennt alle im Tal, tickt als ehemaliger Städter aber gleich wie Huber. Auch mit Kriminalpolizist Walter Widmer, der aus St. Gallen abkommandiert wird, versteht sie sich immer besser. Bald scheint der Fall gelöst zu sein. Da geschieht ein zweiter Mord.
Regula Stadler legt mit «Tod auf dem Klangweg» einen packenden Regionalkrimi vor, der mit den Reizen der voralpinen Talschaft spielt. Viele Protagonisten haben aber ein zweites Standbein in St. Gallen oder Zürich. Damit zeichnet die Autorin, die im Toggenburg aufwuchs und als Lehrerin und Therapeutin in Winterthur lebt, ein realistisches Bild solch marginaler Landschaften. Genauso wichtig wie die Kulisse ist ihr das Innenleben der Figuren. Mit steten Perspektivenwechseln spannt sie ein filigranes Netz, die Beziehungs- und Handlungsfäden verknoten sich zusehends. Der Showdown ist hochspannend, die Lösung wie so oft allzu menschlich.
Buch
Regula Stadler
Tod auf dem Klangweg
176 Seiten
(ortekrimi 2018)