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12.10.2020
«Die Vergangenheit ist nie tot», schrieb William Faulkner einst – «sie ist nicht einmal vergangen.» Dies gilt auch im ersten Fall des neuen Schweizer «Tatort»-Teams: In «Züri brännt» führt ein Mord die Kommissarinnen Tessa Ott (Carol Schuler) und Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) tief in die Geschichte der 1980er und der Jugendunruhen. Der erste Zürich-«Tatort» ist durchwegs gelungen: Die beiden Hauptdarstellerinnen überzeugen als ungleiches Ermittler-Duo. Die Spannungen zwischen den Polizistinnen inszeniert Regisseurin Viviane Andereggen aber äusserst dezent. Dafür zeichnet sie ein atmosphärisches Bild einer Stadt, in der Krawalle und Polizei-Spitzel von einst ihre langen Schatten in die Gegenwart werfen. Packend ist das – und auch etwas melancholisch. Mehrmals zeigt uns Andereggen Zürich aus der Luft – ruhig und beschaulich. Die Rufe, Schüsse und das zersplitternde Glas von damals hallen aber noch immer nach.
Tatort: Züri brännt
Regie: Viviane Andereggen
CH 2020, 89 Minuten
So, 18.10., 20.05 SRF 1
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