Die Zeit hat ihn ein kurzes Leben lang beschäftigt. Sie sinnlich erfahrbar zu machen, sei eine Aufgabe der Musik, war Armin Schibler (1920–1986) überzeugt. Rhythmen und Strukturen prägten deshalb seine Kompositionen, die sich vom konservativen neobarocken Stil über die Zwölftonmusik hin zum avantgardistisch multimedialen «Hörwerk» entwickelten. Der gebürtige Thurgauer arbeitete ein Leben lang als Musikpädagoge in Zürich. Mit seinen Werken allerdings war er international präsent und zählte zu den meistaufgeführten Schweizer Komponisten.
Aktiv in fast allen Werkbereichen von instrumentalen Fantasien über Sinfonien bis hin zu Opern, verfolgte Armin Schibler mit zunehmender Intensität das Ziel des Gesamtkunstwerks. Die Kombination von Musik und Sprache in Opern beispielsweise genügte ihm nicht. Um philosophische oder gesellschaftskritische Tiefe zu erreichen, erweiterte er seine «Hörwerke» um die Medien Tanz, Bild und Film. Sein vitales Interesse an Rhythmik führte zudem dazu, dass er stilistische Grabensprünge in Richtung Jazz und Blues, aber auch hin zur Volksmusik wagte. Kurz vor seinem Krebstod entdeckte er noch die elektronische Musik.
Ende des letzten Jahrhunderts etwas in Vergessenheit geraten, sind seine Werke heute wieder vermehrt zu hören. Dies ist auch das Verdienst des Vereins Freundeskreis Armin Schibler, der dessen Werk verwaltet und aufbereitet. Aus Anlass des 100. Geburtstags von Schibler am 20. November hat der Verein eine ausgedehnte Konzertreihe bis Ende Januar 2021 organisiert.
Konzerte mit Werken von Armin Schibler, gespielt von verschiedenen Interpreten
So, 25.10., 17.00 Rathaussaal Weinfelden TG
Do, 5.11., 19.30 ZHdK Zürich
Mo, 9.11., 12.15 Tonhalle Maag Zürich
Fr, 13.11., 18.00/So, 15.11., 11.00 Museum Rosenegg Kreuzlingen TG
Do, 19.11., 19.30 Gymnasium Rämibühl Zürich
Sa, 21.11., 19.30 Pädagogische Hochschule Kreuzlingen TG
So, 22.11., 17.00 Margeläcker Wettingen AG
So, 22.11., 17.00 Theater Chur
Alle Daten: www.arminschibler.ch