Venedig mochte im 18. Jahrhundert wirtschaftlich bereits serbeln, kulturell blieb die Stadt Opernnabel der Welt. Komponisten und Kastraten strömten in die Lagune, neue Theater wurden gebaut. Zwischen 1701 und 1745 kamen 450 neue Opern zur Aufführung, rund zehn Uraufführungen pro Jahr. Der 36-jährige Countertenor Max Emanuel Cencic führt in diese bunte Welt, singt Arien aus unbekannten Opern, teils Fragmente, teils Bearbeitungen. Und unschwer ist zu erkennen, dass Komponisten wie Antonio Caldara, Geminiano Giacomelli oder Quirino Gasparini der Sucht, zu gefallen, erlagen.
In ihrer Mitte steht Antonio Vivaldi, der mit seiner Stilvielfalt stets von Neuem überrascht. Cencic singt diese Werke mit Furor, mit Emotion und wunderschöner, ausgewogener, hoher Stimme. Das Ensemble Il Pomo d’oro unter Riccardo Minasi folgt Cencic bedingungslos, erweitert den Gesang und geniesst diese Musik hörbar.

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Max Emanuel Cencic
Venezia
Opera Arias Of The
Serenissima
(Virgin/EMI 2012).
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