Vor einem Jahr hat Arno Troxler das Jazzfestival Willisau von seinem Onkel Niklaus übernommen. Er setzte Zeichen der Erneuerung und lockte ein junges, urbanes Publikum aufs Land. Liebeleien mit jüngeren Spielarten der Avantgarde hatte schon Niklaus Troxler initiiert, Drummer Arno aber ist in den jungen Szenen besser vernetzt. Und so überrascht der Blick auf seine zweite Ausgabe aufs Erste schon. Da werden mit Jim Black, Marc Dutret oder Dave Douglas klingende Namen der freien Szene dies- und jenseits des Atlantiks angekündigt, die eher in die Welt von Onkel Troxler gehören. Doch Arno lässt die «big names» mit jungen brandaktuellen Projekten auftreten.
Oft sind das international vernetzte Bands wie das Quartett von Samuel Blaser. Der 29-jährige Posaunist aus La Chaux-de-Fonds mit Wohnsitz Berlin hat sich mit dem Pariser Gitarristen Marc Ducret, US-Drummer Gerald Cleaver und dem global vernetzten Berner Bassisten Bänz Oester zusammengetan. Global ist auch der Sound dieser Viererbande, die sich agil den verschiedenen Slangs des aktuellen freien Jazzschaffens annimmt.
Schaurig schön
Stil- und Grabensprünge liebt auch Dave Douglas. Der 48-jährige Trompeter aus New York reist mit seiner neuen Multimedia-Show «Spark of Being» an, einer Adaption von Mary Shellys «Frankenstein». Schaurig schön und wirblig wild, wie sich das gehört für Willisau. Damals schon – und heute erst recht.
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