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Vielen galt er als arrogant und provokativ. Wer ihn jedoch näher kannte, lernte ihn als schüchtern kennen. Unnahbar jedenfalls war Miles Davis für die meisten, oft auch für sein Publikum. Und schwierig dann, wenn etwas nicht seinen Vorstellungen entsprach: 1971 etwa, als er von Zürich, wo er zu spielen glaubte, nach Dietikon im Limmattal gefahren wurde. «Where the fuck are we going?», soll er seinen Tourmanager gefragt haben. Miles war Auftritte auf den grössten Bühnen gewohnt und hatte sich aufs Hallenstadion vorbereitet. Die Aufregung dauerte nicht lange. Denn kaum auf der Provinzbühne der Dietiker Stadthalle stehend, kehrte Miles dem Publikum ohnehin den Rücken zu. Mit seiner damals neuen Band, in der unter anderem der junge Pianist Keith Jarrett sass, lieferte er aber zwei fulminante Konzerte ab.
In Dietikon dabei war auch ein Aufnahmeteam von Radio DRS, Toningenieur war kein Geringerer als Klaus Koenig, selbst begnadeter und später auch erfolgreicher Jazzpianist. Die Bänder der Aufnahmen gingen danach ins Archiv des Radiostudios Zürich. Nun holt sie SRF-Jazzredaktor Roman Hosek hervor, um an die beiden Auftritte zu erinnern. Als Gast begrüsst er Marcel Bernasconi, der die Konzerte damals organisiert hatte.
Late Night Concert:
Miles Davis in Dietikon 1971
Di, 9.11., 20.00 SRF 2 Kultur
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