Nicht zum ersten und wohl auch nicht zum letzten Mal kommt der 1847 erschienene Roman «Jane Eyre» von Charlotte Brontë auf die Leinwand. Bereits in Stummfilmzeiten ist er adaptiert worden. Legendär ist auch die Verfilmung mit Orson Welles und Joan Fontaine von 1944, und wiederholt wurde «Jane Eyre» zur TV-Serie.
Wozu also im Jahr 2011 wieder? Weil der Stoff stark ist und aus der Vorlage im besten Fall eindrückliche Filmkunst entstehen kann. Wie hier. Regisseur Fukunaga erzählt die Leidensgeschichte der Waise Jane Eyre (Mia Wasikowska, Tim Burtons letztjährige Alice) in dunkel-düsteren Tönen. Der Roman aus viktorianischer Zeit weist Spuren der «gothic novel» (mit «Horror»-Elementen) auf, gleichzeitig zeigt er sich modern im Emanzipationsmotiv (eine Frau setzt sich durch und überwindet Klassenschranken).
Jane Eyre flieht des Nachts übers Moor, fort von Thornfield Hall, fort von Edward Rochester (Michael Fassbender). Was war, wird in Rückblenden deutlich. Jane Eyre hat als Waise nach schwerer Kindheit bei der grausamen Tante (einmal anders: Sally Hawkins) und elenden Internatsjahren eine Stelle als Gouvernante auf Thornfield angenommen. Obskures tut sich im von Mrs. Fairfax (Judi Dench) geleiteten Haushalt, obskur auch die Person von Rochester, der Jane die Ehe verspricht. Als eine bittere Wahrheit an den Tag kommt, flieht Jane. Sie findet Zuflucht bei einem Vikar und seinen Schwestern. Und kehrt lange Zeit später nach Thornfield zurück …
Es bleibt die anrührende Geschichte eines unkonventionellen reinen Herzens, das unverschuldet leiden muss und am Ende zum Liebesglück findet.
«JANE EYRE» Ein reines Herz, das liebt und leidet
Eine Schicksalsgeschichte im Dekor von damals fürs Heute erzählt: Regisseur Cary Joji Fukunaga («Sin nombre») bringt den Roman «Jane Eyre» erneut auf die Leinwand.
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