kulturtipp: War es für Sie eine grosse Umstellung, von der «Arena» zu «Persönlich» zu wechseln?
Sonja Hasler: Ja, sicher. Vorher befand ich mich in einer Art Atlantikwellenbad, in dem es wild zu und her ging. Bei «Persönlich» fühlt es sich an, als ob ich in ein wohltuendes Schaumbad eintauchen würde. Das ganze Drumherum ist nun viel kleiner und gemütlicher. Trotzdem hat für mich beides seinen Reiz.
Vorher im Haifischbecken, nun in einer Ruheoase. Wird es Ihnen da nicht langweilig?
Nein, überhaupt nicht. Ich höre wahnsinnig gerne Geschichten über Menschen und ihr Leben. Das war schon als Kind so, denn meine Grosseltern waren leidenschaftliche Geschichtenerzähler. Deshalb kommt es manchmal vor, dass ich während einer Sendung beim Zuhören fast vergesse, Fragen zu stellen, wenn jemand etwas Spannendes erzählt. Jetzt habe ich als besonders neugieriger Mensch die Lizenz, fast alles fragen zu können. Das finde ich super. «Persönlich» war schon immer eine meiner Lieblingssendungen. Mit dem neuen Job ist für mich ein Traum in Erfüllung gegangen.
Sind Sie bei «Persönlich» nun weniger gefordert?
Nein, einfach anders. Bei der «Arena» war ich Schiedsrichterin, musste einen Konflikt organisieren. Nun muss ich zu den Gästen im Vorfeld eine Beziehung aufbauen, damit sie in der Sendung ihre Geschichten erzählen.
Vermissen Sie etwas vom vorherigen Moderationsjob?
Der Adrenalinspiegel ist nun weniger hoch. Mir machte es immer grosse Freude, wenn bei der «Arena» so richtig die Post abging, wenn die Politiker mit Worten für ihre Sache kämpften. Die Zuschauer haben mich dann immer bemitleidet. Mir war es aber eher unwohl, wenn die Sendung zögerlich verlief.
Welches ist die grösste Herausforderung bei «Persönlich»?
Ich muss gute Gäste finden, die zusammenpassen und sich etwas zu erzählen haben.
Wen möchten Sie unbedingt einmal in die Sendung einladen?
Angela Merkel, weil ich sie total beeindruckend finde. Dazu würde Walter Andreas Müller passen, der sie parodiert. Oder Dario Cologna, der Langläufer. Sie geht ja jeweils auch Langlaufen im Engadin.
Befolgen Sie vor den Sendungen ein Ritual?
Als ich die «Arena» moderierte, ass ich immer einen Apfel, trank einen Milch-Vanille-Drink und hörte ein rassiges Lied, bevor ich ins Studio ging. Da die Aufregung bei «Persönlich» weniger gross ist, mache ich das nicht mehr. Wenn um zehn Uhr vor dem «Persönlich» die Nachrichten beginnen, mache ich mich einfach innerlich parat, atme tief durch und wünsche den Gästen ein gutes Gespräch.