Wer im Lift fährt, vernimmt zuweilen ein Rattern oder Ächzen. Doch können Lifte auch singen? Bei Wind und Wetter geraten ganze Häuser ins Poltern und Rumoren, aber können sie auch stimmig klingen? Im Lenzburger Stapferhaus ist bald beides möglich. Mehr noch: Auch die ­metallene Wendeltreppe beginnt zu musizieren, Türen und Vorhänge stimmen ein, bis das ganze Haus zur voluminösen Klangwolke wird.

«Ruedi Häusermann hat nach vielen Gastkonzerten in unserem Museum die Idee entwickelt, das ganze Haus zu bespielen», sagt Sabina Binggeli vom Stapferhaus. «Und wie üblich wird er auch thea­trale Momente einflechten.» Häusermann, 73 und gebürtiger Lenzburger, ist international bekannt geworden als ­kreativer Klangmaler. Der Bläser, Komponist und Regisseur hat Bilder und Gedichte vertont sowie szenische Kompositionen geschaffen – im Zürcher Schauspielhaus, für die Volksbühne Berlin oder das Wiener Burgtheater.

Im Stapferhaus, wo sonst Ausstellungen zu Gegenwartsthemen stattfinden, wird Häusermann das Publikum auf halbstündigen Rundgängen durch alle drei Etagen schicken. «Das Publikum trifft auf 40 Musiker, die in Lagerräumen sitzen oder sich im ­Treppenhaus verstecken», verrät Sabina Binggeli. Rund ein Drittel der Aufspielenden sind Profis, doch laut Häuser­mann tragen alle gleichermassen zur Klangwolke bei.

Die Aufführungen finden an drei Abenden und einer Matinee statt. Eine Anmeldung im Stapferhaus ist empfehlenswert.

Klanghaus
Do, 30.6.–So, 3.7. Stapferhaus Lenzburg AG
www.stapferhaus.ch