Technologiegläubig und kolonialistisch: So lesen sich die Abenteuer, die der wohlhabende Gentleman Phileas Fogg auf seiner Weltreise erlebte, die er nach dem Abschluss einer Wette im berühmten Londoner Reform Club unternahm. Ganz im Sinn der romantischen Vorstellungen seiner Zeit beglückte Jules Verne (1828–1905) seinen Romanhelden Fogg am Schluss trotz gewonnener Wette nicht mit dem grossen Reibach. Dafür durfte er seine Liebe fürs Leben finden. Dies ist Fogg viel wichtiger, da er praktischerweise mit irdischen Gütern ohnehin gesegnet ist. 

Die Lektüre von Jules Vernes «Reise um die Erde in achtzig Tagen» ist für den Leser noch immer vergnüglich und spannend. Sie vermittelt wie kaum ein anderes Buch die Wertvorstellungen des 19. Jahrhunderts in einer Form,  die ironisch anmutet, aber nicht so gemeint ist. Es lohnt sich, diesen Roman neu zu lesen als eine Illustration zur ­Jules-Verne-Inszenierung «Die Propellerinsel» im Theater Basel.