Hörspiel: Ein poetischer Querkopf
«Herr Achternbusch, wie heissen Sie?» bietet als musikalisches Hörstück eine Hommage an den Münchner Ausnahmekünstler Herbert Achternbusch.
Inhalt
Kulturtipp 08/2023
Urs Hangartner
«Nix is, nix wird – aber das führt jetzt zu weit, das ist ein einziger Schmarrn von mir.» Mit diesen Worten von Herbert Achternbusch (1938–2022) endet die musikalische Hörspiel-Hommage an das bayerische «Universalgenie», an den Lyriker, Theaterautor, Romancier, Maler und Filmemacher. Achternbusch, das ist der witzige, anarchische Geist, der Querkopf, der gerne aneckte und zeitlebens durch eine Hassliebe mit seiner Heimat verbunden war. Einst sagte...
«Nix is, nix wird – aber das führt jetzt zu weit, das ist ein einziger Schmarrn von mir.» Mit diesen Worten von Herbert Achternbusch (1938–2022) endet die musikalische Hörspiel-Hommage an das bayerische «Universalgenie», an den Lyriker, Theaterautor, Romancier, Maler und Filmemacher. Achternbusch, das ist der witzige, anarchische Geist, der Querkopf, der gerne aneckte und zeitlebens durch eine Hassliebe mit seiner Heimat verbunden war. Einst sagte er: «In Bayern möchte ich nicht einmal gestorben sein.» Achternbuschs wohl berühmtester, viel zitierter Satz zeichnet sich durch eine vertracktparadoxe Logik aus und stammt aus seinem Film «Die Atlantikschwimmer» von 1976:
«Du hast keine Chance, aber nutze sie.» Das Hörspiel versammelt Lesungen und Gespräche, durch die Achternbusch hörbar wird mit seiner sanften Stimme. Dazu kommt ein unveröffentlichter biografischer Text, den der Jazz-Schlagzeuger Günter «Baby» Sommer liest. Musik mochte Achternbusch eigentlich nicht. Gerade zum Trotz wartet diese BR-Produktion mit Sounds auf, als dezent atmosphärische Untermalungen kreiert von den Brüdern Markus und Micha Acher der bayerischen Indie-Band The Notwist und von Cico Beck.
Reflexionen über das Sein und den Alltag
Herbert Achternbusch reflektiert über das eigene Leben, über Kunst, Erlebnisse im Kino und über das Filmemachen. Oder auch über ganz Alltägliches: «Die Stromrechnung ist ein ‹Ja, mei!› und ein ‹Oh, weh!›» Und weil er es lieber flach mag, lassen ihn die Berge schelmisch zum Schluss kommen: «Die Alpen sind schon ein Problem. Solange es hohe Berge gibt, glaube ich an keine Gerechtigkeit.» Oder: «Leider wird den Blablaern ihr Blabla nachgeklappert.»
Herr Achternbusch, wie heissen Sie?
Regie: Andreas Ammer, Markus und Micha Acher, Cico Beck
Sa, 8.4., 20.00 Radio SRF 2 Kultur