Beim Festival «Criminale» versammelte sich 2013 die Creme der deutschsprachigen Krimischriftsteller in Bern, Burgdorf, Solothurn und Thun. Unter anderem, um dem Meister Friedrich Glauser zu seinem 75. Todestag mit einer Marathonlesung die Ehre zu erweisen. Mehr als zwei Dutzend Autoren trugen den Roman «Der Chinese» (1937) in Tranchen von 5 bis 30 Minuten vor.

Unterschiedliche Vorlese-Temperamente sind mit von der Partie. So bietet das Hochdeutsche den deutschen und österreichischen Autoren keine Mühe, während sie Mundart-Sätze und dialektale Wendungen wie «Finger ab dr Röschti!», «Mira …Adiöö!» oder auch «Chabis» mitunter etwas gewöhnungsbedürftig aussprechen. Die ­lesenden Schweizer profitieren umgekehrt von der Nähe zum Mundartlichen, das Glauser in seine Studer-Text streute.
Es lesen unter anderem Ingrid Noll, Paul Lascaux, Michael Theurillat und Peter Zeindler. Eine abwechslungsreiche Angelegenheit von mehr als sechs Vorlesestunden.

Friedrich Glauser
Der Chinese
Gemeinschaftslesung
«Syndicat»
1 CD MP3, 367 Minuten
(Limmat 2013)