Im Juni ist er 80 geworden. Gleichzeitig erschien der jüngste Roman von Ror Wolf, dem Ausnahmeliteraten, der unter anderem das Genre der Fussball-Literatur erfunden hat. Wolf praktizierte Collage-Methoden mit Texten, Tönen sowie Bildern und stellte sich mit Letzteren in die Nachfolge eines Max Ernst. Den neuen Roman «Die Vorzüge der Dunkelheit» (Untertitel: «Neunundzwanzig Versuche, die Welt zu verschlingen») gibt es bereits als ungekürzte Lesung, von keinem Geringeren als Christian Brückner. Wolf treibt auch in seinem neuen Werk ein vergnügliches Spiel mit der literarischen Tradition: «Horrorroman» heisst die Gattungsbezeichnung. Es geht um Verstörungen im Alltag, der dem Erzähler zusehends fantastisch erscheint. Der Autor verströmt verschmitzt-schelmischen Schauder: Die kleinen Katastrophen paaren sich bei ihm stets mit Komik. Diese muss es haben, sonst wärs kein Werk von Ror Wolf.


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Ror Wolf
«Die Vorzüge der Dunkelheit»
Gelesen von
Christian Brückner
2 CDs, 155 Minuten
(Parlando 2012).
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