Inglins Gesellschaftspanorama

Ein grosses Publikum kennt ihn durch die Verfilmungen von Xavier Koller («Der schwarze Tanner», «Das gefrorene Herz»). Die literarischen Vorlagen stammen vom Schwyzer Schriftsteller Meinrad Inglin (1893–1971). Sein Haupt- und Meisterwerk ist der umfangreiche Roman «Schweizerspiegel», 1938 in Leipzig erschienen. Inglin, unter anderem angeregt durch Tolstois «Krieg und Frieden», schildert die Zeit zwischen 1912 und 1918 am Beispiel der grossbürgerlichen Familie Ammann. Der Vater Alfred ist Brigadier und Nationalrat. Es ist Familiengeschichte und Schweizergeschichte in einem, wo sich Privates und Öffentliches durchdringen und zum grossen Gesellschaftspanorama fügen. Hanspeter Müller-Drossaart liest in der Produktion von Radio SRF unter der Regie von Geri Dillier Auszüge aus dem Roman. Im besten Fall machen diese Lust auf die Lektüre des Romans. Was sich unbedingt lohnen würde.

Meinrad Inglin
Schweizerspiegel
Gelesen von Hanspeter Müller-Drossaart 
Regie: Geri Dillier
4 CDs, 285 Minuten
(Merian Verlag 2014).