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Poppige Ruhrpott-Prosa
Seine letzten 15 Lebensjahre arbeitete Wolfgang Welt (1952–2016) als Nachtpförtner im Schauspielhaus Bochum. Da schrieb er nicht mehr. Vorher aber umso mehr – wie verrückt. Als begnadeter und leidenschaftlicher Musikkritiker pflegte er die hohe Kunst des profunden Verreissens in witzig-polemischer Schärfe. So lästerte er etwa über Grönemeyer, befand sein Auftreten «unter aller Sau» und seine Texte als «dämlich bis unzumutbar». Kein gutes Haar liess er auch an Heinz-Rudolf Kunze. Mit dem Schriftsteller Hermann Lenz hingegen korrespondierte er über Jahre, und Peter Handke war ein grosser Fan von ihm. Kein Zweifel: Welt, der auch ein autobiografisches Romanwerk hinterlässt, gehörte zu den originellen Köpfen des deutschsprachigen literarischen Journalismus. Dies ist nun auch nachhörbar, denn der Bochumer Autor und Comedian Frank Goosen hat Welt-Texte eingelesen. In seiner «Best- of»-Auswahl werden Pop-Welt und Ruhrpott-Geschichten eindrücklich erfahrbar.
Ich schrieb mich verrückt
Frank Goosen liest
Wolfgang Welt
CD, 73 Minuten
(Tacheles! 2019)
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