Eingeschlossene Stadt
Was aktuell die ganze Welt durchlebt, gabs in kleinerer und anderer Form schon früher. Etwa 1962 in einem Städtchen an der deutsch-belgischen Grenze. Im Taumel der Wirtschaftswunder-Jahre wurde Monschau an der Rur vom Unglück gepackt: Ein Monteur hatte aus Indien die Pocken eingeschleppt. Die  Stadt sollte unter Quarantäne gestellt werden. Dagegen wehrte sich die Bevölkerung, allen voran ein mächtiger Fabrikbesitzer. Eigens eingeschleuste Mediziner sollten dem Virus den Garaus machen. All dies erzählt Steffen Kopetzky in seinem Roman, der das Ereignis und die Mechanismen der Epidemie mit der damaligen Zeitgeschichte verknüpft, angereichert mit Atmosphärischem und einer Liebesgeschichte. Johann von Bülow liest «Monschau» mit der getragenen Nüchternheit damaliger Radioreporter und bringt somit die Dramatik und Beklommenheit der Vorfälle zur Geltung.

Steffen Kopetzky
Monschau
Gelesen von Johann von Bülow
2 MP3-CDs, 603 Minuten
(Argon 2021)