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Das Schreiben über sich selbst ist in Mode. Auch Margit Schreiner tut es. Im Gegensatz zu Kolleginnen wie der Nobelpreisträgerin Annie Ernaux oder Édouard Louis bedient sich die 69-jährige Autorin aus Linz eines vordergründig plauderhaften Tons. Bei längerem Lesen – oder eben Hören – erweist sich dieser aber als pointenreich, schwarzhumorig und tiefenpsychologisch. In «Mobilmachung» meldet sich Schreiner als Embryo aus dem Mutterbauch und stellt pränatale Analysen der Menschwerdung an.
Eine gewagte literarische Position von überraschendem Charme, zumal der Embryo bald zum Säugling wird, als Kleinkind das brodelnde Österreich der 1950er-Jahre durchlebt und auch dazu seine Kommentare abgibt.
Eine Autofiktion der anregend verspielten Art. Die Schauspielerin und bekannte TV-Stimme Barbara Stoll liest Schreiners witzig wuchtigen Text mit passendem Schalk.
Margit Schreiner
Mobilmachung –
Über das Private
Gelesen von
Barbara Stoll
200 Minuten
(Der Diwan 2023)
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