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Hermann Hesse gilt zu Unrecht als «Dichter für pubertierende Teenager». Oft wird er heute auch in die esoterische Ecke abgeschoben – vor allem seine Erzählung «Siddhartha» von 1922. Klar: Die Quintessenz dieses im Hinduismus und Buddhismus fussenden Textes hört sich exotisch an für heutige Ohren: «Der Weg ist das Ziel» oder «Erkenntnis basiert auf erlebter Erfahrung». Hesse (1877–1962) schrieb «Siddhartha», frisch angekommen im Tessin, um eine Lebenskrise zu bewältigen. Krisen sind heute bekanntlich wieder weitverbreitet, ein Wiederlesen oder eben -hören von «Siddhartha» kann also nicht schaden. Heinz-Dieter Sommer inszeniert Hesses hochpoetischen Text als opulentes, dreiteiliges Hörspiel mit vielen bekannten Stimmen. Iris Berben umrahmt das Geschehen als Erzählerin, assistiert von stimmiger Musik. Als Bonus findet sich auf der 5. CD ein Feature mit Texten zur Entstehung von «Siddhartha».
Hermann Hesse
Siddhartha
5 CDs, 330 Minuten
(Der Hörverlag 2016).
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