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Die Komik des Scheiterns
Autor Heinz Strunk spricht hektisch, mit der Gefahr, dass da und dort eine Silbe verschluckt wird. Dem gängigen Hörbuch-Schönlese-Standard entspricht das nicht. Dafür klingt es authentisch. Und es passt bestens zu seiner literarischen Welt, wie er sie in seinem jüngsten Erzählband «Das Teemännchen» schafft. Es sind realistische Szenerien, die manchmal ins Surreale kippen, wenn sich etwa bei einer Autobahnfahrt ein Loch im Universum auftut. Makaber wird es dort, wo ein Mann am Rotorblatt einer Onshore-Windanlage hängt – «wie ein Gekreuzigter». «Was hat der Arme verbrochen, dass er so büssen muss?» Der Betroffene hat vergessen, «warum er hier hängt».
Strunk zeichnet sein Personal mitunter drastisch als verschroben-schräge Käuze. Aber stets begegnet er den Menschen mit Empathie, nie erhebt er sich über seine Verliererfiguren. Er schafft es, aus dem Scheitern viel Komik zu ziehen.
Heinz Strunk
Das Teemännchen
Ungekürzte Autorenlesung, 364 Minuten
(Argon 2018)
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