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Poesie zur Zeitgeschichte
Er wusste, mit Wörtern zu spielen und packte seine Gedanken, Fragen und Einwürfe in einfache, aber hintersinnige Sprachbilder. Wenn der Wiener Erich Fried (1921–1988), der ab 1938 in London lebte, zur «Verstandsaufnahme» dichtete, hörte er sich so dadaistisch an wie Ernst Jandl. Wenn er sich zum Vietnamkrieg äusserte, den Tod von Rudi Dutschke kommentierte oder das kaltkriegerische Wettrüsten, sprach er als scharfer Analyst – stets auf Klartext bedacht. Doch auch Lebens- und Liebensfreude waren dem notorischen Zweifler, dem aufmüpfig-anklagenden Geist Gedichte wert. Erich Fried war ein Meister der kurzen Form und der klaren Worte. Diesen Querschnitt durch sein poetisches Schaffen wählte der Autor, Journalist und Übersetzer gegen Ende seines kurzen Lebens selbst aus und sprach ihn mit schneidend klarer Stimme auf Schallplatte. Die Neuausgabe zeigt, wie zeitlos seine Gedichte sind.
Erich Fried
Verstandsaufnahme – 61 Gedichte
1 CD, 52 Minuten
(Der Audio Verlag 2017).
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