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Als literarische Sensation wurde dieses Frühjahr das erstmals aus dem Nachlass veröffentlichte Frühwerk von Arthur Schnitzler (1862–1931) angepriesen: In der Novelle «Später Ruhm» spiegeln sich die Ängste des damals 32-jährigen Wiener Jung-Dichters, der kurz vor seinem literarischen Durchbruch stand. Angelehnt an reale Erlebnisse mit Literaten aus dem sogenannten «Jung-Wien» berichtet er von dem im Kaffeehaus verkehrenden Dichterkreis «Begeisterung». Schnitzler erzählt aus der Perspektive des Beamten Saxberger, der trotz seines hohen Alters in den Kreis aufgenommen und von den Jungspunden für seine Gedichte aus Jugendtagen verehrt wird. Doch die Desillusionierung folgt bald – wie so oft bei Schnitzler. Und er spart nicht mit parodistischen Seitenhieben auf die selbstgefälligen Posen einer Dichtergemeinschaft, die sich für verkannt hält. Schauspieler Udo Samel liest das Werk, das zwar nicht zu Schnitzlers besten gehört, aber einen interessanten und amüsanten Einblick ins literarische Wien der 1930er-Jahre gibt.
Arthur Schnitzler
Später Ruhm
3 CDs, 200 Minuten
(Hörbuch Hamburg 2014).
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