Wer schreibt, ist nicht zwingend ein guter Vorleser. Einigen Autorinnen und Autoren aber war und ist es vergönnt, ihre Texte beim Lesen eindrücklich zu inszenieren. Unvergessen ist etwa der Wiener H.C. Artmann (1921–2000), der seinen mundartlich durchwirkten Texten ein buntes Leben einhauchte, indem er verschiedene Sprechrollen kreierte. So in seiner Skizze «Im Schatten der Burenwurst», die er 1998 für den ORF las. Ähnlich begabt war Elias Canetti; ungleich statischer, durch sein behäbiges Berner Hochdeutsch aber eine Wucht für sich Friedrich Dürrenmatt. Die bereits mehrfach ausgezeichnete Sammlung «Erzählerstimmen» ermöglicht ein (Wieder-) Hören mit 183 lesenden Autorinnen und Autoren deutscher Sprache. Die aus Radioarchiven und Privatsammlungen zusammengetragenen Aufnahmen reichen von Gerhart Hauptmann (Aufnahme 1905) bis hin zu Julia Franck (2009). Ein gewichtiges Hördokument.
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Erzählerstimmen –
Die Bibliothek der Autoren
Lesungen
44 CDs, 3380 Minuten
(Der Hörverlag 2012).
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