Jazz: Plattenstudio mit Blick ins Grüne
Als Standort des Jazzlabels MPS war das Schwarzwald-Städtchen Villingen einst von internationaler Bedeutung. SWR 2 blickt zurück.
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Kulturtipp 08/2024
Frank von Niederhäusern
Oscar Peterson war einer jener Starmusiker, die noch in den 1960ern in gewissen US-Bundesstaaten nur geduldet waren. Denn der bedeutende Pianist und Komponist war schwarz. Entsprechend überrascht war Peterson, als er erstmals ins deutsche Villingen reiste und dort als das empfangen wurde, was er war: ein überragender Jazzmusiker. Im SchwarzwaldStädtchen befanden sich von 1968 bis 1983 die Studios des Labels MPS (Musik Produktion Schwarzwald), das Jazzer aus aller Welt nicht nur...
Oscar Peterson war einer jener Starmusiker, die noch in den 1960ern in gewissen US-Bundesstaaten nur geduldet waren. Denn der bedeutende Pianist und Komponist war schwarz. Entsprechend überrascht war Peterson, als er erstmals ins deutsche Villingen reiste und dort als das empfangen wurde, was er war: ein überragender Jazzmusiker. Im SchwarzwaldStädtchen befanden sich von 1968 bis 1983 die Studios des Labels MPS (Musik Produktion Schwarzwald), das Jazzer aus aller Welt nicht nur wegen seiner gemütlichen Wohnzimmer-Atmosphäre anzog.
Gründer und Betreiber des Labels war Tonmeister Hans Georg Brunner-Schwer, der sich einen Namen als technischer Perfektionist gemacht hatte. Entsprechend holte er nebst Peterson zahlreiche weitere bedeutende Jazzer ins Studio: von US-Ikone Duke Ellington bis zum Wiener Friedrich Gulda, vom französischen Geiger JeanLuc Ponty bis zum Genfer Drummer Daniel Humair.
Nach dem Verkauf von MPS an den Polygram-Konzern verklang die Bedeutung des Studios, das aber bis heute existiert. SWR 2 blickt und hört in einer «Jazztime»-Sendung zurück in die legendäre MPS-Zeit. Fernsehen SWR strahlt zudem am 4. April um 23.30 Uhr den Dokumentarfilm «MPS – Die Legende lebt» aus.
Jazztime: Jazzin’ the Black Forest – Das legendäre Label MPS
Sa, 6.4., 22.03 SWR 2