In seinem zehnbändigen Monsterroman «Auf der Suche nach der verlorenen Zeit» denkt und schreibt sich Marcel Proust anhand von Geruchserinnerungen in seine Kindheit zurück. Um Gefühlslagen zu beschreiben, haben auch zahlreiche andere Poeten auf Düfte zurückgegriffen. Dramatiker wie Shakes­peare oder Schiller verwenden oft blumige Metaphern. Gottfried ­Keller hat sich vom Duft der ­Galathee zu seinem «Sinn­ge­dicht» inspirieren lassen, Eduard Mörikes Frühlingsgedicht «Er ist’s» versprüht fast schon eine Pollen-Wolke. Zum Inbegriff von Duft-Lyrik wurde Charles Baudelaires Gedichtband «Die Blumen des Bösen». Doch was hat es auf sich mit der Wirkkraft dieser Duft-Poesie? Die Wissen-Redaktion von ­Bayern 2 hat dazu einen Fachmann kontaktiert. Hanns Hatt ist Geruchsforscher und hat sich einiger solcher Szenen angenommen. Im Gespräch erklärt er den wissenschaftlichen Hintergrund zum Geheimnis duftender Literatur.

radioWissen
Düfte in der Literatur
Di, 9.3., 15.05 Bayern 2