GUSTAV Facettenreicher Entertainer
Dank «Kampf der Chöre» ist er letztes Jahr beim Schweizer TV-Publikum zum Begriff geworden. Doch Pascal Vonlanthen alias Gustav hat einiges mehr zu bieten.
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Kulturtipp 22/2011
Letzte Aktualisierung:
06.03.2013
Urs Hangartner
Unbescheiden hat der gelernte Lehrer vor 13 Jahren als Gustav angefangen: Seine musikalische Karriere startete der 1975 geborene Freiburger Pascal Vonlanthen mit dem vielköpfigen Kummerorchester – stattliche 21 Musiker tummelten sich in diesem Pop-Projekt.
Sechs Gustav-Alben sind bis 2010 erschienen, die nicht nur eine stete (Weiter-)Entwicklung des talentierten Multi-Instrumentalisten, Komponisten und Sängers belegen. Gustav-Alben sind auch Zeugen davon, wie einer ...
Unbescheiden hat der gelernte Lehrer vor 13 Jahren als Gustav angefangen: Seine musikalische Karriere startete der 1975 geborene Freiburger Pascal Vonlanthen mit dem vielköpfigen Kummerorchester – stattliche 21 Musiker tummelten sich in diesem Pop-Projekt.
Sechs Gustav-Alben sind bis 2010 erschienen, die nicht nur eine stete (Weiter-)Entwicklung des talentierten Multi-Instrumentalisten, Komponisten und Sängers belegen. Gustav-Alben sind auch Zeugen davon, wie einer Gegensätze bestens zu vereinen vermag. Am auffälligsten natürlich im Sprachlichen: Der bilingue aufgewachsene Künstler singt neben Französisch und Senslerdeutsch, seiner heimischen Mundart, auch auf Hochdeutsch und Englisch.
Seine Musik stimmt fröhlich bis traurig, und sie ist persönlich-nachdenklich bis sozialkritisch ausgerichtet. Gustav-Songs decken ein breites Spektrum ab: Da gibt es knackige Losgehnummern mit Bläsereinsatz und besinnliche Balladen mit Klavierbegleitung. Da wird einmal üppig und mit vielen Instrumenten angerichtet, dann wieder aufs chansonartige reduziert.
Und Gustav – heute zweifacher Vater – hat auch ein Herz für Kinder: Auf dem «Ohrewürm»-Album von 2003 ist er mit der Mundartnummer «Häppörischnitta» vertreten.
Bei all seinen musikkreativen Aktivitäten gelte für ihn als oberstes künstlerisches Gebot: «Es muss ehrlich und aufrichtig sein. Meine Geschichten sind empfunden, nicht erfunden.»
Live am besten
Zurzeit ist Gustav unterwegs – sowohl mit ausgewachsener Band (Gustav & Les Frères) wie auch in intimer Trio-Besetzung. Solche Live-Auftritte sind die beste Gelegenheit, um seine Hauptqualität zu erleben: Gustav ist ein begnadetes Bühnentier, ein Entertainer, der sich an Konzerten bis zur Erschöpfung verausgabt. Was ihn – und sein Publikum – glücklich und zufrieden macht. «Das ist der Lohn für die harte Arbeit», sagt er.
Mit dem aktuellen Doppelalbum «Trésors & Trouvailles» – ganze 36 Stücke stark – präsentiert Gustav ein Schatzkästlein mit musikalischen Perlen und Fundsachen. Es ist eine tönende Werkschau und zeigt die vielen Facetten von Gustav auf. Versammelt sind alte Nummern in nie gehörten Versionen, Neues natürlich und Live-Versionen. Auch die Erfolgsnummer aus «Kampf der Chöre» fehlt nicht: Mit dem zur Polka umarrangierten DJ-Bobo-Hit «Somebody Dance With Me» (der hier «Boom Yeah!» heisst) hatte sich Gustavs Team in der Wettbewerbssendung des Schweizer Fernsehens letztes Jahr zum Sieg gesungen. Diese Aufmerksamkeit ist wohl auch mit dafür verantwortlich, dass es «Trésors & Trouvailles» gleich auf Platz zwei der Schweizer Hitparade geschafft hat.
[CD]
Gustav
Trésors & Trouvailles
(Dom. Artist-UMCH 2011).
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