Gregor Frei - Meine Kulturwoche
Inhalt
Kulturtipp 03/2012
Letzte Aktualisierung:
29.03.2013
Gregor Frei
Seit Dezember arbeite ich im Programm-Team des «Moods». Mein Kulturleben hat sich damit grundlegend verändert. Früher war ich fast ganz von meiner Musik besetzt, habe komponiert, Projekte lanciert, gespielt. Das alles werde ich nun etwas reduzieren; vor allem zu Beginn widme ich mich voll dem «Moods». Da wir das 20-Jahr-Jubiläum feiern, ist vieles schon aufgegleist. Ab dem zweiten Halbjahr kann ich meine ersten Akzente setzen. Frei soll nicht nur me...
Seit Dezember arbeite ich im Programm-Team des «Moods». Mein Kulturleben hat sich damit grundlegend verändert. Früher war ich fast ganz von meiner Musik besetzt, habe komponiert, Projekte lanciert, gespielt. Das alles werde ich nun etwas reduzieren; vor allem zu Beginn widme ich mich voll dem «Moods». Da wir das 20-Jahr-Jubiläum feiern, ist vieles schon aufgegleist. Ab dem zweiten Halbjahr kann ich meine ersten Akzente setzen. Frei soll nicht nur mein Name sein, sondern symbolisch für die offene Art gegenüber verschiedenen Musiksparten stehen.
Austausch ist mir wichtig. Deshalb besuche ich gerne die Mittwochjams der Jazzbaragge im Zürcher Mehrspurclub, wo sich junge Jazzer treffen. Kultur geniessen und darüber sprechen, das ist in anderen Bereichen seltener anzutreffen. Ich mag zwar auch das Musiktheater und werde Ende Januar die Stomp-Truppe im Theater 11 besuchen. Ins Opernhaus aber zieht mich nicht viel, weil man dort kaum über das Erlebte spricht. Im Kino leider auch zu wenig, was ich bedaure, weil ich ein leidenschaftlicher Kinogänger bin. Ich mag es, in leinwandgrosse Bilder einzutauchen und mich von gigantischem Sound beschallen zu lassen. Aktuelle Tipps? «Grosses Kino» erlebe ich zurzeit fast nur an den «Moods»-Konzerten. Aber ich mag poetische und bildhafte Sachen. Wie in Musikvideos, etwa der isländischen Band Sigur Rós, die diese Ästhetik auch in ihren Konzerten pflegt. Solche Veranstaltungen besuche ich mit grossem Genuss. Sonst natürlich Jazzkonzerte im «Moods» und in anderen Zürcher Clublokalen wie Exil oder Bazillus. Auch in der winzigen Musikbar Helsinki bin ich gerne oder im neuen Club Bundeshaus mit seiner Jazzschiene. Klassik höre ich nur von Renaissance-Komponisten, das waren die ersten Jazzer … Zudem Soul, wenn Jill Scott spielt, muss ich hin. Neu gibts auch private Stubenkonzerte, zu denen Musiker nach Hause einladen. Spannend, denn auch dort gehts ums Interaktive, den musikalischen und kulturellen Austausch.
Zum Lesen komme ich vor allem auf Tourneen und Reisen, wo ich meist eine Biografie über den Clown Grock dabeihabe. Auf meinem Nachttisch liegen
aktuell Mani Matters neu aufgelegte «Suddelhefte» und das Buch von Hape Kerkeling «Ich bin dann mal weg». Mein Ziel ist es, nicht nur Kultur zu machen, sondern mich auch stets mit ihr zu befassen.