Geräteneuheiten - 3D-TV ohne lästige Brillen
Im Frühling präsentieren die Herrsteller von Unterhaltungselektronik in Montreux dem Schweizer Fachhandel ihre Neuheiten. Der kulturtipp hat die Messe besucht und zeigt die Rosinen aus dem Angebot, das bald in den Regalen zu finden ist.
Inhalt
Kulturtipp 09/2012
Peter Hugo Suter
Die TV-Geräte stehen an den Messen für Fachhändler immer noch im Mittelpunkt – obwohl damit kaum mehr Geld zu verdienen ist. Den Konsumenten kanns recht sein. Daneben gibt es viel Interessantes im Audio-Bereich zu entdecken. Star der Messe war etwa der Fernseher von Toshiba, der 3D-Bilder bietet, ohne dass sich der Betrachter eine Brille aufsetzen muss. Die Darstellung ist zwar ebenso faszinierend wie mit Brille – aber nur für jene, die sich mit dem heutigen St...
Die TV-Geräte stehen an den Messen für Fachhändler immer noch im Mittelpunkt – obwohl damit kaum mehr Geld zu verdienen ist. Den Konsumenten kanns recht sein. Daneben gibt es viel Interessantes im Audio-Bereich zu entdecken. Star der Messe war etwa der Fernseher von Toshiba, der 3D-Bilder bietet, ohne dass sich der Betrachter eine Brille aufsetzen muss. Die Darstellung ist zwar ebenso faszinierend wie mit Brille – aber nur für jene, die sich mit dem heutigen Stand der 3D-Technologie bereits anfreunden konnten.
Auf grosses Interesse dürfte der Bildschirm bei Berufsleuten stossen, die auf feinste Darstellungen angewiesen sind, denn er bietet viermal so viele Bildpunkte wie ein Full-HD-Modell – genau 3840 × 2160 Pixel. Toshiba sieht das Haupteinsatzgebiet des Modells 55ZL2G im medizinischen Bereich. Da dürfte der stolze Preis von rund 10 000 Franken eher konkurrenzfähig sein. Personen, die das faszinierend scharfe Bild privat geniessen möchten, müssen sich zurzeit wohl noch mit Digitalfotos begnügen. Denn Filme mit der auch als «4K» bezeichnten Auflösung gibt es praktisch keine, und in absehbarer Zeit sind keine zu erwarten. Im kulturtipp (07/12) bereits vorgestellt wurde der Fernseher von Samsung, der mit Sprache und/oder Gesten bedient werden kann.
Musik aus der Dose
Ein neues Multiroom-System stammt vom schottischen Hersteller Simple
Audio: Zur Übertragung der Musikdaten in höchster Qualität (High Definition HD: 24 Bit bei 96 kHz) benutzt das System, welches aus Roomplayern besteht, die Stromleitung. Die dazu notwendige Technologie – Powerline Communication (siehe «Technikbox» rechts) – ist direkt in die Geräte integriert. Einmal eingerichtet, muss das Kabel eines Roomplayers nur noch in die Stromdose gesteckt werden – und die Musik aus dem Netzwerk kann spielen.
Zur Einrichtung der HD-Multiroom-Lösung wird zunächst die erforderliche Steuerungssoftware auf PC oder Mac heruntergeladen. Anschliessend wird in jedem zu beschallenden Raum ein Roomplayer am Strom angeschlossen. Dann muss nur noch der Router über das Powerline-Netzwerk mit den Roomplayern verbunden werden.
Den Roomplayer gibt es für 899 Franken mit integriertem 50-Watt-Stereoverstärker. Die Lautsprecherboxen müssen separat erworben werden. Das Modell ohne Verstärker kostet 799 Franken und ist für den Anschluss an eine Stereoanlage gedacht. Neben dem Zugriff auf die Medienbibliotheken im Netzwerk kann der Roomplayer auch Musik ab CD, Plattenspieler oder Radio spielen und in die verschiedenen Räume der Wohnung verteilen. Dies funktioniert über die analo-gen Audio-Eingänge sowie die USB-Schnittstelle. Nachteil: Noch spielen die Player die Musik nicht synchron … Der Schweizer Vertreter verspricht aber, dass dieses Manko demnächst behoben werde.
Sonos, ein weiteres bewährtes Multiroom-System (siehe kulturtipp 16/2011), hatte nichts Neues im Angebot. Dafür die Ankündigung, dass bald etwas «Altes» wegfällt: Die elegante, aber recht kostspielige Touchscreen-Steuerung Sonos Control soll nicht mehr produziert werden. Stattdessen können die Benutzer ihre Sonos-Anlage mit einer App auf dem meist billigeren und vielseitigeren Smartphone steuern. Vorläufig ist die Fernbedienung aber noch erhältlich.
Innovatives Radio
Das neue Sensia-Modell von Pure scheint auf den ersten Blick das zu sein, was es immer war: Ein Internetradio – samt DAB+- und FM-Empfänger. Neu ist beim Modell 200D Connect die Aufzeichnungsfunktion auf USB-Speichersticks. Damit lassen sich Internetradio- und DAB+-Sendungen nicht nur sofort aufnehmen, die Aufnahmen können auch zeitgesteuert programmiert werden. Die Sofortaufnahme erfolgt auf Tastendruck am Touchscreen oder auf der Fernbedienung, derweil mit dem Timer drei Aufnahmezeiten programmierbar sind – jeweils als Einzel- oder Mehrfachaufzeichnung.
Neben den Radiostationen kann der Sensia 200D Connect nach wie vor Musik vom PC holen, On-Demand-Radio und Podcasts spielen und – wenn ein Sender das ausstrahlt – zum jeweiligen Song auch noch das Cover der entsprechenden CD inklusive wichtigste Infos dazu anzeigen. Apps bringen Facebook, Twitter, Picasa, aber auch abgespeicherte Fotos auf den Touchscreen.