Sie sind alle auch Einzeldichter: Matto Kämpf aus dem Berner Oberland, der Walliser Rolf Hermann (heute Biel) und der gebürtige Bieler Achim Parterre (Emmental). Im Trio firmieren sie als «Die Gebirgspoeten», als literarische Bergkameraden und gern vor Publikum performierende Dreierbande. Sie bilden quasi das bergige Pendant zur bewährten Spoken-Word-Truppe «Bern ist überall», die ihrerseits aus dem Flachland operiert.
Eigentlich muss man sie sehen. Ein Auftritt der Herren Kämpf, Hermann und Parterre verspricht auch rein optisch viel, wenn sie hübsch «uniformiert» in blau- und rot-weiss karierten Hemden erscheinen. Auch der Lesetisch ist stilecht kariert dekoriert. Und Grossflunkerer Kämpf präsentiert jeweils einen schön altertümlich anmutenden Diavortrag. Er ist es auch, der eine Reihe von Miniaturen zum Ganzen beiträgt und fragt: «Isch es wahr?» (Antwort: «Ja, es isch wahr.») Zu dritt wird ein Befund jeweils quittiert mit einem «Wala» (voilà!). Oder es schleichen sich bauernschlaue Weltweisheiten ein – «Mäuche tüemer, wenns Regionaljournal chunnt, also jede Tag».
Schön schwarzhumorig
Heiter gehen die drei ihre Sache an: Landleben, Dörfer, Berge, das Provinzielle, ihren Gegenstand nie (ganz) ernst nehmend. Heimat- und Mundartliteratur werden auf die Schippe genommen, in einem ironischen Spiel mit Mythen und Klischees,
mit denen sie sich gewitzt auseinandersetzen. Und die sie bisweilen mit schwer schwarzhumoriger Schlagseite subtil auseinandernehmen. Bei den Gebirgspoeten trifft tiefgründige Talpoesie auf höheren Bergblödsinn.
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Die Gebirgspoeten
Letztbesteigung
51 Minuten
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