Floriano Inacio junior Youngster mit Charme
Floriano Inácio Júnior ist der neue Star in der Schweizer Brasiljazzgemeinde. Zurzeit tourt er mit seinem fetzigen Debütalbum.
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Kulturtipp 18/2011
Frank von Niederhäusern
Brasiliens reiche Musikkultur ist vom Jazz bereits vor gut 50 Jahren entdeckt worden. Damals waren es vorab Musiker aus den USA, die Rhythmen und Harmonien aus dem tiefen Süden mit dem damals angesagten Cooljazz kombinierten. Der Bossa Nova etwa war ein solches Fusionsprodukt.
Seither ist Brasiljazz zur global beliebten Spiel- und Stilart geworden. Und in Zürich lebt eine kleine, äusserst aktive Gemeinde von Brasilianern, die für neue Rezepturen dieses Soundmix s...
Brasiliens reiche Musikkultur ist vom Jazz bereits vor gut 50 Jahren entdeckt worden. Damals waren es vorab Musiker aus den USA, die Rhythmen und Harmonien aus dem tiefen Süden mit dem damals angesagten Cooljazz kombinierten. Der Bossa Nova etwa war ein solches Fusionsprodukt.
Seither ist Brasiljazz zur global beliebten Spiel- und Stilart geworden. Und in Zürich lebt eine kleine, äusserst aktive Gemeinde von Brasilianern, die für neue Rezepturen dieses Soundmix sorgt. Besonders frisch zeigt sich Floriano Inácio Júnior. Der 1979 in São Paulo geborene Pianist
ist auf einer Konzerttournee 2002 in der Schweiz hängen geblieben und spielt nun in Bands von Dona Flor, Ademir Candido oder Rodrigo Botter Maio.
«Floriano gehört zu meinem Bossa-Nova-Quartett und meinem Folkloreprojekt Regional de Choro Brasileiro», sagt Holzbläser Botter Maio, der die Zürcher Brasiljazz-Szene dominiert und oft auch mit einheimischen Kollegen spielt. Kontakte, die auch Floriano Inácio anstrebt: «Ich versuche einen Austausch zwischen Musik und Musikern aus Europa und Brasilien», mailt er aus São Paulo, wo er gerade an seiner neuen CD arbeitet.
Mit Traumbesetzung
Auch sein Debütalbum, das Inácio Anfang September auf einer kleinen Schweiztournee vorstellen wird, ist dies- und jenseits des Atlantiks entstanden. Mit seiner Traumbesetzung. «Saxer Botter Maio, Gitarrist Ademir Candido und Bassist Dudu Penz kenne ich seit langem», mailt er. «Mit Drummer Edu Ribeiro arbeitete ich erstmals zusammen. Es war wunderbar.» Das namenlose Album des Jungstars versammelt Eigenkompositionen und Songs seiner Bandkollegen und spannt einen flirrend-fröhlichen Bogen von funky Bossajazz bis hin zu zarten Choro-Balladen.
In Brasilien erhielt Floriano Inácio schon als Kind Gitarren- und Klavierunterricht. In der Schweiz studierte er dann zuerst am Conservatoire Populaire in Genf und später an der Hochschule Luzern. Heute lebt er bei Zürich und vermeldet mit Stolz: «Kürzlich habe ich mein Jazzstudium mit den Masters in Performance und Pädagogik abgeschlossen.» Das lässt auf einiges hoffen.
[CD]
Floriano Inácio Jr.
(Unit 2011).
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