Comencini, Risi, De Santis, Lattuada, Zurlini, Olmo, De Seta, aber auch Rossellini, Antonioni und Fellini – alles klingende Namen von Regisseuren, die für die Produktionsfirma Titanus arbeiteten. Was hier produziert wurde, bildet beispielhaft einen Überblick zur italienischen Filmgeschichte. Die heute in Rom domizilierte Firma, die sich längst auf das TV-Geschäft konzentriert, wurde 1904 in Neapel gegründet. Aktuell wird sie von Guido Lombardo, dem Enkel des Urpatrons Gustavo Lombardo, geleitet.

Die «Titanus»-Retrospektive in Locarno bringt über 50 Titel und fokussiert sich auf die Jahrzehnte zwischen 1945 und 1965, die Blütezeit des italienischen Filmschaffens. Das für Locarno zusammengestellte Filmpaket geht später auf weltweite Reise, unter anderem ist die Retrospektive auch in den Grütli-Kinos Genf und im Filmpodium Zürich programmiert.

Einer der herausragendsten «Titanus»-Werke sorgt am 8. August auf der Piazza Grande für ein veritables Filmfest. «Il Gattopardo» ist gleichzeitig Namensgeber für den Locarneser Preis (Leopard) und Urheber eines Übersetzungsfehlers: Natürlich gab es auf Sizilien, wo der verfilmte Roman von Giuseppe Tomasi di Lampedusa spielt, nie Leoparden. Was gemeint ist: Pardelkatze (auch: Ozelot), italienisch «gattopardo».

Der Film «Il Gattopardo» (1963) ist ein opulenter Streifen von mehr als drei Stunden, ein von Regisseur Luchino Visconti mit Starbesetzung – Burt Lancaster, Alain Delon, Claudia Cardinale – auf die Leinwand gebrachtes Gesellschaftspanorama in wunderbaren Tableaus.

67. Filmfestival Locarno
Mi, 6.8.–Sa, 16.8.
www.pardo.ch

Ermässigtes SBB RailAway-Kombi fürs Festival del film Locarno erhältlich am Bahnhof oder beim Rail Service 0900 300 300 (CHF 1.19/Min. vom Schweizer Festnetz). Weitere Informationen auf www.sbb.ch/festival-del-film