Film «Wild Women – Gentle Beasts»
Anka Schmid porträtiert im Film «Wild Women – Gentle Beasts» fünf Raubtier-Dompteusen. Blicke in eine faszinierende Welt, die dem Untergang geweiht ist.
Inhalt
Kulturtipp 19/2015
Letzte Aktualisierung:
14.09.2015
Urs Hangartner
Fünf Frauen aus vier Ländern und ihre gemeinsame Passion für wilde Tiere: Die Russin Nadezhda Takshantova ist seit 30 Jahren als Bären-Bändigerin im Geschäft. Tochter Aliya (27) soll eines Tages in ihre Fussstapfen treten. Die 19-jährige Französin Namayca Bauer kommt aus einer Zirkusdynastie. Sie arbeitet mit Löwen und Tigern, aber auch mit Pferden, Ziegen, Schweinen und Hunden. Eine dieser Frauen sagt: «Ich mag die Menschen eigentlich nicht....
Fünf Frauen aus vier Ländern und ihre gemeinsame Passion für wilde Tiere: Die Russin Nadezhda Takshantova ist seit 30 Jahren als Bären-Bändigerin im Geschäft. Tochter Aliya (27) soll eines Tages in ihre Fussstapfen treten. Die 19-jährige Französin Namayca Bauer kommt aus einer Zirkusdynastie. Sie arbeitet mit Löwen und Tigern, aber auch mit Pferden, Ziegen, Schweinen und Hunden. Eine dieser Frauen sagt: «Ich mag die Menschen eigentlich nicht.» Vielmehr: «Meine Liebe gilt den Tieren. Das Tier ist etwas Göttliches, Übernatürliches, Heiliges.»
Die 24-jährige ägyptische Raubtierbändigerin Anosa Kouta ist in Ägypten ein Star. «Die Löwen sind wie die Menschen», lautet eine ihrer Erkenntnisse. Sie hat «immer davon geträumt, dass eines Tages ‹Löwen-Dompteurin› vor meinem Namen steht».
Traum vom Tiger-Park
Carmen Zander stammt aus der DDR. Damals war sie Leistungssportlerin; später hat sie fünf Tiger mit der Flasche aufgezogen und selber dressiert. Mit ihrem Unternehmen «Tigers on tour» ist sie nun viel unterwegs. An jedem Tour-Ort muss sie das Gehege für ihre fünf Lieblinge auf- und abbauen. Ein strapaziöses Leben, zumal sie selbst am Steuer ihres Lastwagens sitzt.
Carmen Zander weiss, dass sie im Zirkus keine Zukunft hat. So träumt sie von einem eigenen Tiger-Park. In einem solchen Grossgehege müssten die Tiere aber etwas zu tun haben, denn: «Sie haben es nach drei Tagen abgewatschelt, dann fällt ihnen die Bude auf den Kopf, wenn sie ohne Aufgabe sind.»
Die fünf Frauen gehören einer aussterbenden Berufsgattung an. Mehrere Länder haben Dressurnummern mit Raubkatzen im Zirkus bereits verboten. Diese Perspektive und das ganze Problemfeld des Tierschutzes sind im Film allerdings kein Thema. Es geht um die Frauen in einem strapaziösen Arbeitsleben, um ihre Hingabe und die intensiven Bindungen an die wilden Tiere.
Wild Women – Gentle Beasts
Regie: Anka Schmid
Ab Do, 17.9., im Kino