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Der Speaker begrüsst die «Ringkuhfreunde» im Walliser Ort Aproz. Hier finden jeweils im Mai die Finalwettkämpfe statt. Es kämpft Kuh gegen Kuh, Kopf an Kopf, Horn an Horn. Das Tier, das sich abwendet, hat verloren, die Siegerin kommt eine Runde weiter und wird am Ende Königin. Eine Kuh muss, so tönt es aus dem Lautsprecher, zur Dopingkontrolle. Und ein heissblütiger Züchter wird verwarnt: Wenn er den Ring noch einmal betrete, werde er disqualifiziert.
Anderer Zugang
Der Dokumentarfilm von Nicolas Steiner, 1984 im Wallis geboren, fokussiert aufs Atmosphärische und Stimmungsmässige des Volksanlasses, zu dem sich jährlich über 10 000 Zuschauer einfinden. Steiner wollte den Event nicht in seiner Gesamtheit einfangen: «Wir waren bestrebt, einen anderen oder neuen Zugang zum Kuhkampf zu finden.» Erklärt werden im Film höchstens ein paar Details, der Rest bleibt offen oder versteht sich von selbst. Für den Filmer selber haben sich während der Dreharbeiten unplanbare, überraschende Aspekte ergeben. Er begleitet einen Züchter, pubertierende Oberwalliser Landjugendliche auf ihren Töffli, die am Anlass der attraktiven Züchterin Deborah näher kommen wollen, und einen etwas ungelenken Zürcher Radiojournalisten ans grosse Kuhkampf-Finale.
«Kampf der Königinnen» ist auch ein Heimatfilm, der auf die Tradition blickt und gleichzeitig die Moderne ins Bild bringt. Der Film arbeitet mit Stilisierungen und Ästhetisierungen. Dies geschieht mit der Wahl von Schwarz-Weiss, dem Verzicht also auf Farbe, und in dramatischen Schlussszenen – in «Königinnen» würdiger Form – in erhaben und schlicht schön wirkenden Zeitlupenaufnahmen.
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