Bad Luck Banging Or Loony Porn
Regie: Radu Jude
Rumänien 2021, 106 Minuten, ab Do, 30.9., im Kino

Ein Sexvideo von der Lehrerin Emi ­(Katia Pascariu) und ihrem Mann löst einen Skandal aus. Sie begibt sich auf einen irren Gang durch ein heutiges Bukarest, wo die Pandemie herrscht. Dazu kommen Archiv­bilder aus ­Geschichte und Gegenwart Rumäniens. Es folgt das «Tribunal» an der Schule, wo sich die «Pornolehrerin» ­vor der Elternschaft rechtfertigen muss. Radu Jude inszeniert mit gewagten filmischen Mitteln eine ­bitterböse Gesellschaftssatire, ausgezeichnet mit dem Goldenen Bären an der Berlinale.

Schachnovelle
Regie: Philipp Stölzl
D 2021, 111 Minuten
Ab Do, 23.9., im Kino

Für den österreichischen Autor ­Stefan Zweig war sein im südamerikanischen Exil entstandener Text «eine kuriose Novelle mit einer eingebauten Schachphilosophie». Als eine erste Buchausgabe 1942 erschien, hatte sich Zweig schon das Leben genommen. Die Erzählung «Schachnovelle» ist sein Vermächtnis geworden. Philipp Stölzl hat den Stoff auf die Leinwand gebracht. Die Geschichte spielt 1938 in Wien. Österreich ist von den Nazis besetzt. Bevor der Anwalt Dr. Josef Bartok (Oliver Masucci) mit seiner Frau Anna (Birgit Minichmayr) in die USA fliehen kann, wird er verhaftet und ins Hauptquartier der Gestapo gebracht. In der Isolationshaft imaginiert Bartok sich eine ­Schiffs­reise samt Schachpartie gegen den Weltmeister Czentovic (Albrecht Schuch), während er von Gestapomann Böhm ­drangsaliert wird. Ein Kampf gegen den eigenen Wahnsinn.

Tiger und Büffel
Regie: Fabian Biasio
CH 2021, 95 Minuten
Ab Do, 23.9., im Kino

Für sein Porträt von Bruno Koller hat Regisseur Fabian Biasio den Kampfsportler acht Jahre lang mit der Kamera begleitet. Der 1949 geborene Appenzeller ist in jungen Jahren mit Frau und Kind nach Japan gereist, um von den Besten zu lernen. Er wurde Meister in seiner Kampf­sport-Disziplin, Karate-In­struktor in der Schweiz. Eine starke Persönlichkeit, aber auch ein Egomane, um den sich alles drehen musste. Dann die niederschmetternde Diagnose im Jahr 2009: Alzheimer-Demenz. Koller musste sich einem neuen Gegner stellen: der Krankheit. 2018 ist er gestorben. Seine Asche wird im Appenzeller Alp­stein verstreut.

Herr Bachmann und seine Klasse
Regie: Maria Speth
D 2021, 217 Minuten
Ab Do, 30.9., im Kino

Dieter Bachmann unterrichtet an der Georg-Büchner-Gesamtschule im nordhessischen Stadtallendorf eine Klasse von 12- bis 14-Jäh­rigen. Viele davon besitzen einen Migrationshintergrund; sie stammen aus neun verschiedenen ­Ländern. Lehrer Bachmann war einst Revoluzzer, Aussteiger, ­Folksänger und Bildhauer. Der Film porträtiert ihn und zeigt ­seine ­Beziehung zu den Schülern, seine besondere Unterrichtsform und gleichzeitig die Strukturen ­einer kleinen Industriestadt. Bei den ­Internationalen Filmfest­-spielen Berlin mit dem Preis der Jury und dem Publikumspreis ausgezeichnet.

Je suis Karl
Regie: Christian Schwochow
D 2021, 126 Minuten
Ab Do, 30.9., im Kino

Die Schweizer Schauspielerin Luna Wedler verkörpert die junge Maxi, die in Berlin bei einem Bomben­anschlag ihre Mutter und ihre zwei kleinen Brüder verloren hat. Sie lernt den charismatischen Karl ­(Jannis Niewöhner) kennen und lieben. Er ist einer der Köpfe des europäischen Netzwerks «Re/Generation». Er lädt sie in ein Studiencamp in Prag ein, ein poppiges ­Festival, wie es scheint. In Wahrheit handelt es sich bei Karl und Co. um Mitglieder der Neuen Rechten. Sie führen radikal Böses im Schilde. Es geht um persönlichen Schmerz, um Verlust, Politik, Liebe und die Macht der Verführung.

No Time To Die
Regie: Cary Joji Fukunaga
USA 2020, 163 Minuten
Ab Do, 30.9., im Kino

Agent 007 alias James Bond, der Mann mit der Lizenz zum Töten im Dienste Ihrer Majestät – er ­wäre eigentlich bereits ausser Dienst und verbringt seine alten Tage gemütlich auf Jamaika. Doch dann wird aus der verdien­-ten Ruhe doch nichts. Bond wird nämlich für seine 25. Mission ­reaktiviert, um im Fall einer ­Wissenschafter-Entführung zu ­helfen. Noch einmal ist Daniel Craig der Super-Spion, mit ihm spielen Rami Malek, Naomie ­Harris, Jeffrey Wright, Léa Seydoux u.a. (James Bond in der Literatur: siehe Seiten 6/7).