Die Lage scheint hoffnungslos. Der Schotte Robbie Emmerson (Paul Brannigan) und seine drei Schicksalsgenossen sind wegen jugendkrimineller Vergehen zu gemeinnütziger Arbeit verdonnert worden – immerhin besser, als hinter Gittern zu landen. Aber eine Zukunft auf dem Arbeitsmarkt haben sie in Glasgow kaum. Doch da ist der Sozialarbeiter Harry (John Henshaw), der das Herz auf dem rechten Fleck hat. Robbie führt er bei sich zuhause in die wunderbare Welt des Whiskys ein. Es geht gar auf eine Exkursion, während der Robbie sich bei ­einem Whisky-Meeting als wahrer Kenner profiliert. Und die Whisky-Welt bringt den Jungen auf eine Idee, wie man zu Geld kommen könnte.

Robbie, Mo, Rhino und Albert sehen es als grosse Chance, dass ein einziges Fass Whisky bei einer Auktion über eine Million einbringen kann. So machen sich die vier als munterer Haufen in geheimer Mission auf in die schottischen Highlands, stilecht in Kilts gewandet.


Lukrativer Deal

Der von Robbie ausgeheckte Coup ist ebenso raffiniert wie am Ende einträglich. Für jeden von ihnen gibts einen schönen Happen Geld. Robbie erhält als «Bonus» seines Whisky-Deals einen lang ersehnten Job im Distillerie-Gewerbe. Es ist eine Win-Win-Situation: Gierige und finanziell potente Whisky-Sammler kommen zu ihrem Stoff, die Jungen ihrerseits zum Ziel. Und Harry, dem alles zu verdanken ist, bekommt von Robbie ein exklusives Geschenk in flüssiger Form.

Gewalt, Jugendkriminalität und Arbeitslosigkeit in eine Komödie verpacken – Ken Loach kann es, ohne je peinlich zu wirken. Es gelingt ihm nicht zuletzt durch das authentische Spiel der Loach-typischen originellen Figuren.

Übrigens: «Angels’ Share» (Engelsanteil) ist jener 0,5- ­bis 1-Prozent-Alkohol-Volumenanteil, den der Whisky während seiner langen Fassreifung jährlich verliert.