Da stehen sie auf einer Piazza in einer fiktiven italienischen Stadt: Statuen berühmter Männer, ein Reiterstandbild von Garibaldi (der «Kommandant» des Filmtitels), Steinmonumente von Da Vinci oder Leopardi. Sie diskutieren, räsonieren und lamentieren, wie es in Italien üblich ist: «Es geht bachab mit diesem Land.»
Das jüngste Werk des schweizerisch-italienischen Regisseurs Silvio Soldini («Pane e tulipani») erzählt die Geschichte eines verwitweten Klempners und einer fast brotlosen Künstlerin. Und auch ein Storch («La Cigongna») spielt eine Rolle. Das tönt so surreal, wie es ist: Soldini wollte mit dem «Il comandante e la cicogna» eine kritische Sicht auf das gegenwärtige Italien vermitteln – mit filmischer Leichtigkeit und einem surrealen Touch.
Und so tummeln sich da ungewöhnliche Gestalten: Der alleinerziehenden Leo (Valerio Mastandrea) hat eine pubertierende Tochter und einen Sohn, der heimlich einen Storch aufzieht. Das Tier verschwindet einmal in einer Schweizer Alp-Ortschaft namens «Krüttiköfferlafingen». Der dicke Amanzio (Giuseppe Battiston) ist der Vermieter der mittellosen Künstlerin Diana (Alba Rohrwacher), die nicht pünktlich zahlen kann und dringend auf einen Job angewiesen ist. Glücklicherweise erhält sie vom korrupten Winkeladvokaten Malaffano einen Auftrag: Im Foyer seiner Kanzlei kann sie ein Fresko gestalten. Ein Urwaldmotiv mit Tarzan. Der unbedarfte Auftraggeber verlangt, dass unbedingt die AC-Milan-Fahne mit aufs Bild muss.
FILM Liebenswerte Sicht auf die italienische Misere
Der Film des schweizerisch-italienischen Regisseurs Silvio Soldini ist realistisch und surreal zugleich. In <br />
«Il comandante e la cicogna» können sogar Statuen über die desolate Lage Italiens jammern.
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