Eine Woche vor seiner Hochzeit wird der Mittzwanziger Hedi von seinem Arbeitgeber in die Provinz geschickt. Seine Erfolgsbilanz als Autoverkäufer ist gering. Hedi quartiert sich in einem Hotelkasten am Meer ein, wo sich kaum mehr ein Tourist aus dem Norden verirrt. Das Haus ist praktisch leer, viel zu viele Angestellte stehen einer Handvoll Feriengäste gegenüber. Unter den Angestellten ist Rim. Als Animateurin kümmert sie sich tagsüber um Touristen-Kinder, am Abend tanzt und singt sie im Unterhaltungsprogramm des Hotels. Hedi und Rim beginnen eine leidenschaftliche Affäre.

Bei einem Gespräch mit Rim am Meer erinnert sich Hedi: «Es lag etwas Befreiendes in der Luft.» Die Stimmung verhiess Aufbruch, damals im Jahr 2010 beim sogenannten Arabischen Frühling. Geblieben ist vom Geist der Befreiung wenig. Ernüchtert sieht sich die Jugend mit der Realität konfrontiert. Hedi, der damals dabei war, ist passiv geworden.

Fluchtpläne für den Hochzeitstag

Der Hochzeitstag rückt näher; Hedi ist der schönen Khedija versprochen. Sie verstehen sich zwar gut – aber Liebe und eine gemeinsame Zukunft? Die Ehe wurde von den Eltern arrangiert. Hedis Mutter verspricht sich einiges davon, denn der künftige Schwiegervater stellt seinem Schwiegersohn in spe eine Arbeit in leitender Stellung in Aussicht. Da wird der Unternehmer verhaftet. Er hat als Teil eines korrupten Systems Schmiergelder bezahlt.

Am Tag der Hochzeit will Hedi zusammen mit seiner neuen Liebe Rim das Land Richtung Frankreich verlassen. Sie will dort Arbeit suchen und sich eine Zukunft fern der Heimat aufbauen. Wird Hedi den Schritt wagen?

Hedi-Darsteller Majd Mastoura erhielt dieses Jahr in Berlin den Silbernen Bären für den besten Darsteller, Regisseur Mohamed Ben Attia den Preis für den besten Erstlingsfilm.

Hedi
Regie: Mohamed Ben Attia
Ab Do, 22.9., im Kino