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Für die Studentin, die sich Lola (Anaïs Demoustier) nennt, ist der Fall einfach: Für sie sei die Prostitution der effizientere Gelderwerb verglichen mit Babysitten oder der Schichtarbeit im Fast-Food-Laden. «Man gewöhnt sich daran – ans Geld», sagt Lola, die eigentlich Charlotte heisst. Ähnlich sieht es Alicja (Joanna Kulig). Sie ist für ihr Ökonomie-Studium aus Polen nach Paris gekommen. Ihre Freier sind «alle im Alter meines Vaters»: Es gibt einen, der kocht, einer spielt gerne Gitarre, einer ist Sadist, ein anderer jugendlich forsch, ein weiterer gehört in der Freier-Typologie zu den Weinenden.
«Das Schwierigste an allem ist, dass ich dauernd lügen muss», erklärt Lola der erfolgreichen Journalistin Anne (Juliette Binoche), die es daheim selber nicht einfach hat. Mit der Ehe steht es nicht zum Besten, der Gatte ist mehr an seiner Karriere interessiert, der kleine Sohn hängt dauernd an der Playstation, der grosse Pubertierende macht die üblichen Schwierigkeiten. Jedenfalls erfährt Anne bei ihrem Auftrag, wie ein anderes Leben möglich wäre. Ist es Neid, der bei ihr aufkommt? Die Gutbürgerliche ist fasziniert von ihren Begegnungen mit den zwei Studentinnen bei den Interviews.
Am Ende hat ihr der Blick in eine andere Welt eine neue geöffnet: Ihr Mann ermahnt sie, am Abend beim Essen mit Chef und Gattin doch ihre feministischen Gedanken für sich zu behalten. Stattdessen imaginiert sich Anne bei Tisch all die Freier von Lola und Alicja und verlässt darauf kommentarlos die Runde. Ziemlich aufgetakelt versucht Anne später, ihre Ehe zu retten.
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