Film: Das Glück suchen
In ihrem Erstlingsfilm «Tutti insieme» schöpft die Italienerin Ginevra Elkann für ihre berührende Familiengeschichte aus eigenen Erinnerungen.
Inhalt
Kulturtipp 03/2020
Urs Hangartner
Wenn sie doch nur zusammen sein könnten, als Familie: Das erträumt sich die kleine Alma. Zwischendurch erscheinen im Film Bilder, die Brautpaare zeigen: die Eltern, der Vater mit der neuen Liebe, sie selber an der Seite eines um einiges älteren einheimischen Jugendlichen. Hier kommentiert Alma: «In drei Monaten werde ich neun, und in neun Jahren werde ich 18; dann eröffnen wir eine Garage in San Felice.»
Es sind komplizierte Familienverh&aum...
Wenn sie doch nur zusammen sein könnten, als Familie: Das erträumt sich die kleine Alma. Zwischendurch erscheinen im Film Bilder, die Brautpaare zeigen: die Eltern, der Vater mit der neuen Liebe, sie selber an der Seite eines um einiges älteren einheimischen Jugendlichen. Hier kommentiert Alma: «In drei Monaten werde ich neun, und in neun Jahren werde ich 18; dann eröffnen wir eine Garage in San Felice.»
Es sind komplizierte Familienverhältnisse. Alma lebt mit ihren beiden älteren Brüdern Sebastiano und Jean in Paris bei der Mutter und deren neuem Mann Pawel. Über die Weihnachtsferien soll es für die Kinder zu Vater Carlo nach Italien gehen, zum Skifahren. In Rom angekommen, fährt man allerdings ans Meer. Carlo (Riccardo Scamarcio) ist ein bislang erfolgloser Drehbuchautor. Die Ferienzeit will er nutzen, um einen Film zu schreiben. Assistiert wird er von seiner Mitarbeiterin Benedetta (Alba Rohrwacher), die insgeheim seine Geliebte ist.
Eine fein gesponnene, berührende Geschichte
Die Geschwister haben viel Zeit für sich allein, man spielt und schaut fern, unternimmt etwas mit einheimischen Jugendlichen. Die Eltern, die am Schluss aus dramatischem Anlass – für kurz nur? – wieder zusammen sein werden, hat die kleine Alma gar nie gemeinsam gesehen bisher. Sie war ein Jahr alt, als sie sich trennten – «Jetzt sah ich sie zum ersten Mal zusammen: ein schönes Paar».
«Tutti insieme» ist der Erstlingsfilm von Ginevra Elkann, der Enkelin von Fiat-Boss Gianni Agnelli. Eine reine Autobiografie ist es erklärtermassen nicht, vielmehr eine Autofiktion.
Geboten wird eine fein gesponnene und berührende Geschichte vom Sehnen nach Glück. Gelungen ist die Wahl der Kinderdarsteller, die stark spielen. Sie mussten zweisprachig sein und fliessend zwischen Französisch und Italienisch wechseln können.
Tutti insieme
Regie: Ginevra Elkann
Ab Do, 30.1., im Kino