Festival: Unerhörte Klanglandschaften
Das internationale Jazzfestival Unerhört! in Zürich verspricht mit grossen Namen und einzigartigen Konstellationen besondere Konzert-Erlebnisse.
Inhalt
Kulturtipp 25/2019
Letzte Aktualisierung:
22.11.2019
Frank von Niederhäusern
«Um die Zürcher Jazzszene braucht man sich keine Sorgen zu machen», sagte Dieter Ulrich kürzlich in einem Interview des Schweizer Fachmagazins «Jazz ’n’ More». Der umtriebige Drummer und Veranstalter ist einer der Väter des Festivals Unerhört!, das 2002 lanciert wurde, um der hyperaktiven freien Jazz-Szene eine weitere Plattform zu geben. Mittlerweile ist Unerhört! das grösste aller Zürche...
«Um die Zürcher Jazzszene braucht man sich keine Sorgen zu machen», sagte Dieter Ulrich kürzlich in einem Interview des Schweizer Fachmagazins «Jazz ’n’ More». Der umtriebige Drummer und Veranstalter ist einer der Väter des Festivals Unerhört!, das 2002 lanciert wurde, um der hyperaktiven freien Jazz-Szene eine weitere Plattform zu geben. Mittlerweile ist Unerhört! das grösste aller Zürcher Jazzfestivals, bringt an neun Tagen 28 Konzerte auf 12 Bühnen, auch in Winterthur und Uster.
Dieser Erfolg gründet im Anspruch der Festivalmacher, aktuelle Strömungen zum Klingen zu bringen mit buchstäblich einzigartigen Konzerten. Oft nämlich treffen sich Musiker aus aller Welt in erstmaligen Konstellationen. Damit erfüllt sich ein weiteres Unerhört!-Credo: Networking.
Bezeichnend dafür ist schon der Eröffnungsabend der diesjährigen Ausgabe. Im einst weltbekannten Jazzclub von Uster gastieren The Bad Plus, eines der aktuell wichtigsten und inspirierendsten Piano-Trios aus New York. Zuvor trifft der St. Galler Multiinstrumentalist und Elektronik-Pionier Norbert Möslang erstmals auf den jungen Ustermer Kontrabassisten und Drummer Florian Kolb. Niemand weiss, was die beiden im Schilde füh-ren. Das dritte Konzert des Abends ist ein Solo der vielfältig aktiven Bündner E-Bassistin Martina Berther.
Zahlreich sind die grossen Namen im Festival-Programm, die das aktuelle Jazzschaffen von New York, London oder Kopenhagen aus beleben, von Luzern, Chur und Zürich. Neben den bereits obligaten Piano-Solo-Rezitals mit Vera Kappeler, Kaja Draksler oder Nik Bärtsch treten heuer weitere herausragende Instrumentalisten alleine vors Publikum. Darunter die US-Mu-siker Wadada Leo Smith an der Trompete, Michael Formanek am Kontrabass, Tomeka Reid am Cello oder – als besonderes Erlebnis im Zürcher Altersheim Pfrundhaus – der Balafonspieler Aly Keita von der Elfenbeinküste.
Jazzfestival Unerhört!
Sa, 23.11.–So, 1.12.
Diverse Bühnen in Zürich, Winterthur, Uster ZH
www.unerhoert.ch