Das Open Air Basel auf dem Kasernenareal existiert mittlerweile im zehnten Jahr. «Ein Festival und ein Programm zum Denken, Tanzen, Lachen und Innehalten», soll es laut Veranstaltern sein. Und: «Drei Tage mit mehr Luft für Freu(n)de, Bewusstsein und viel, viel gute Klangkunst.»
Eingelöst wird das durch Bands, die mehrheitlich dem Innovativen verpflichtet sind, ausprobieren, sich nicht im musikalischen Mainstream bewegen. Eine Band wie Baba Zula aus Istanbul passt da bestens in die bunte Gästeschar der Open-Air-Ausgabe 2019. Einem grösseren Publikum ausserhalb des Musikinteresses ist die Band durchs Kino bekannt geworden: Baba Zula waren dabei in Fatih Akins Film «Crossing The Bridge – The Sound Of Istanbul» (2005).
«Psychedelic Bosporus Rock ’n’ Roll»
Gerne gehen Baba Zula bei ihren Auftritten über das rein Musikalische hinaus, verwandeln eine Bühnenperformance in ein regelrechtes multimediales Fest, wo Live-Visuals, Bauchtanz-Einlagen, auffällige Kostümierungen und Theatrales dazukommen können.
Ihre Musik wird wahlweise als «Oriental Dub» oder «Psychedelic Bosporus Rock ’n’ Roll» betitelt. Die Musik von Baba Zula schöpft aus drei Quellen: Psychedelic Rock der 1960er, traditionelle türkische Musik und Dubreggae. Den einzigartigen Stil praktizieren sie mit einer Vielzahl von Instrumenten, darunter typisch türkische wie Saz, Oud und Darbuka, die elektrifiziert werden. Besonders deutlich wird es bei der von Mastermind Murat Ertel gespielten lautenartigen Saz, die den Ton der Band massgeblich prägt.
Auch wenn Baba Zula keine explizit politische Musik machen: Den einen oder anderen Song zur Meinungsfreiheit haben sie im Repertoire, auch auf ihrem letzten Album zum 20-Jährigen, «Baba Zula XX» von 2017. Das «gewagte» Albumcover war wohl nicht der einzige Grund, dass die türkische Zensur einschritt und die Platte in der Türkei gar nicht erscheinen durfte. Urs Hangartner
Open Air Basel
Do, 8.8.–Sa, 10.8.
www.openairbs.ch
Baba Zula
Sa, 10.8., 20.45
Hauptbühne Kasernenareal Basel