Im Arte-Dokumentarfilm «Die Unvergleichliche» hält die selbstbewusste, bald 90-jährige Frau Rückblick auf ihr unglaubliches Leben. Juliette Gréco litt unter der deutschen Besatzung, ihre Mutter war bei der Résistance. Das junge Mädchen erlebte seine wichtigsten Jahre nach dem Krieg. Sie kämpfte sich von der Strasse in die Bohème der Existenzialisten hoch – mit dem Musiker Boris Vian, dem Philosophen Jean-Paul Sartre und später dem Schauspieler Michel Piccoli.

Mit Lust und List erzählt sie heute von ihren zahlreichen Liebschaften und kommt dabei zu Erkenntnissen wie: «Untreue ist schmerzhaft, man kann ja mit jemandem andern schlafen – aber bitte nicht mit jemand ande­rem lachen. Das ist wirklich schlimm …»

Oder: «Ich habe nie einen Mann verlassen. Ich bin stets vorher gegangen, wenn es mir langweilig war.» Das ist die Quintessenz  aus einer andern Lebensweisheit von Gréco: «Es fängt immer mit Leidenschaft an – und plötzlich spürt man nichts mehr.»

Dieser Dokumentarfilm lässt der Sängerin und Schauspielerin viel Zeit zum Reden. Er beleuchtet ihre künstlerischen Stationen ausführlich auf der Bühne und im Film. Sie erweist sich als eine differenzierte und witzige Frau im Greisenalter. Allerdings fokussiert der Film zu sehr auf ihr privates und berufliches Leben. Die Gréco als politische Aktivistin, die sie auch war, kommt nur am Rande vor.     

Sendung
Juliette Gréco – Die Unvergleichliche
Regie: Yves Riou, Philippe Pouchain
75 Minuten So, 15.1., 00.15 Arte