Wie schafft man es, ein schillerndes Gesamtkunstwerk auf eine Dimension zu reduzieren? Eigentlich unmöglich. Deshalb haben Ikan Hyu seit ihrem überraschenden Auftauchen 2016 zwar Hunderte von Konzerten in aller Welt gegeben, aber nur zwei schmale EPs rausgerückt. Denn Hannah Biss­egger und Anisa Djojoatmodjo begleiten ihre Musik mit Licht- und Videoshows sowie bunten Outfits, was sich nur schlecht auf Konserve pressen oder brennen lässt.

Dass das Duo nun doch ein ausgewachsenes Album vorlegt, mag an ihrer Musik liegen, die für sich alleine schon eine eigene Welt darstellt. Die jungen Winterthurerinnen erzeugen ihren selbstdefinierten «Elastic Plastic Space Power Gangster Future Pop» eigenständig, indem ihre Hände und Füsse pausenlos zwischen Knöpfen, Pedalen und Tasten wechseln, Saiten zupfen, Pauken dreschen und Mikrofone umklammern. Ihr Erfolg hatte aber auch Schattenseiten.

Zeitweise hätten sie sich wie gelähmt gefühlt und immer nur auf Erwartungen ­reagiert, schreiben Ikan Hyu. Für das Album «Oasis» haben sie sich Zeit genommen und unabhängig agiert. Das Resultat bringen sie nun auf die Bühnen.

Konzerte
Sa, 18.11., 20.00 Salzhaus ­Winterthur ZH (Plattentaufe)
Sa, 25.11., 20.45 Treppenhaus Rorschach SG
Fr, 1.12., 20.00 Gaskessel Bern
www.ikanhyu.ch