«Dir, excüse wenn i froge, sit der über zwe Meter?» Dieser Frage begegnet Pedro Lenz, der die meisten Menschen um Kopflängen überragt, wohl oft. In seiner Geschichte «Öppis derzwüsche» fragt er sich, warum «nid jedes Angers-Si gliich bewärtet isch» und man bei auffällig kleinen Menschen nicht ausruft: «Botz, botz, numen eis achtevierzg!»
Was ihn zur Schlussfolgerung bringt: «Me chönnt jo sicher scho mou drüber rede, aber immer drüber rede oder gar nie drüber rede isch beides komisch.» Mit Schalk und feiner Beobachtungsgabe erzählt der in Olten lebende Autor seine berndeutschen Geschichten, die er direkt aus dem Alltag pflückt.
Seien das der Besuch auf dem Spielplatz, wo eine «grännet», der andere «möögget und die dritte «göisset», oder die Schilder mit Babynamen, die ihm auf dem Land überall begegnen: «Und au paar Hundert Meter isch e Noa, isch e Lea, isch e Luan, isch e Lena isch es chliises Ching gebore.»
Immer reichert Lenz seine rhythmisch getakteten Erzählungen mit viel menschlicher Wärme an. Etwa wenn er vom alten Mann erzählt, der den Wochentag und den Arzttermin vergisst, aber sich immer noch ganz genau erinnert, wie sich «ds erschte Münschti» angefühlt hat.
Der treibende Mundart-Beat von «Zärtlechi Zunge» bietet sich für ein musikalisches Bühnenprogramm an. So bereist Pedro Lenz erneut die Schweizer Kleinkunstbühnen, im ersten Monat begleitet von Simon Ho am Klavier, danach von diversen anderen Musikerinnen und Musikern.
Buchtaufe
Mo, 28.10., 20.00
Kleintheater Luzern
Bühnenpremiere
Fr, 1.11./ Sa, 2.11., 20.00
Theaterstudio Olten SO
Weitere Tourneedaten: www.pedrolenz.ch
Buch
Pedro Lenz
Zärtlechi Zunge
136 Seiten
(Der gesunde Menschenversand 2024)