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25.10.2013
Goldfrapps neue CD «Tales Of Us» klinge so intim und melodiös wie damals, wird die aktuelle Release-Tour beworben. Mit «damals» ist der Herbst 2000 gemeint, als das Duo mit seinem Erstling halb Europa lahmlegte. Vor Begeisterung, denn wer das Album «Felt Mountain» einlegte, erlag seinem Zauber und war nur noch zu einem selig entrückten Lächeln fähig. Die Engelsstimme der damals 34-jährigen (aber halb so jung wirkenden) Alison Goldfrapp erreichte innert weniger Wochen ein Millionenpublikum. Mit einem Sound wohlgemerkt, der weder neu noch speziell «abgefahren» klang, sondern das Lebensgefühl der süssen Melancholie vertonte und damit die multimedial ausgelebte Neoromantik der frühen Nullerjahre mitlancierte.
«Felt Mountain» klang vordergründig nach Ennio Morricones opulenten Technicolor-Schnulzen. Wer genauer hinhörte, entdeckte aber auch Reverenzen an Shirley Bessey, Lee Hazlewood oder Mike Oldfield. Das Album war der optimale Soundtrack zur spätnachmittäglichen Siesta und füllte selbst die existenzialistische Orientierungslosigkeit beim Wiedererwachen mit honigsüssem Trost.
Alison Goldfrapp und ihr Komponist, Arrangeur und Multiinstrumentalist Will Gregory reichten vier Folgealben nach. Sie experimentierten mit Electronica, Folk und Dancepop – den verklärenden Retrotouch von «Felt Mountain» erreichten sie aber nicht mehr. Wohl auch deshalb wird das sechste Album «Tales Of Us» nun als Rückkehr zu den Wurzeln angepriesen.
Konzert
Sa, 26.10., 20.00
Kaufleuten Zürich
Goldfrapp CD
Felt Mountain
(Mute 2000).
Goldfrapp: Tales
Of Us (Mute 2013)
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